
Papst sieht Schuld auch beim kanadischen Staat
n-tv
Bei einem früheren katholischen Internat in Kanada entdeckte Kindergräber werfen ein Schlaglicht auf die dunkle Vergangenheit der Kirche. Lange hatten deren Vertreter Indigene gedemütigt und missbraucht. Der Papst sieht jedoch eine Mitschuld beim Staat.
Papst Franziskus hat auf seiner Kanada-Reise bei einem Treffen mit Premier Justin Trudeau um Vergebung für die von Christen an den indigenen Völkern begangenen Übel gebeten. Das katholische Kirchenoberhaupt sprach in Québec vom System der Internate, das vielen indigenen Familien geschadet und ihre Sprache, Kultur und Weltanschauung gefährdet habe. "Dafür bringe ich Beschämung und Schmerz zum Ausdruck und wiederhole gemeinsam mit den Bischöfen dieses Landes meine Bitte um Vergebung." Zugleich wies Franziskus eine alleinige Schuld der Kirche zurück. "In dieses beklagenswerte, von den damaligen Regierungsbehörden geförderte System (...) waren einige örtliche katholische Einrichtungen miteinbezogen", erklärte der 85-Jährige. Seine Botschaft: Der kanadische Staat sei ebenfalls in der Verantwortung gewesen.
Ab 1880 waren in den Einrichtungen indigene Kinder untergebracht, die ihren Familien entrissen worden waren, um sie in den Schulen zwangsweise an die westliche Kultur anzupassen. Dort durften sie zum Beispiel ihre Sprache nicht sprechen und keine indigene Kleidung tragen. Ein staatliches Programm, das die Kirche mittrug, ordnete an, die Ureinwohner-Kinder an die kanadische Mehrheitsgesellschaft anzugleichen.
In den Instituten herrschten Hunger und Krankheiten, Bedienstete taten den Kindern Gewalt an und missbrauchten sie sexuell. Es gibt Schätzungen, wonach bis zu 6000 Kinder nie nach Hause zurückkehrten und in diesem unbarmherzigen System den Tod fanden. Ab dem Ende der 1960er Jahre entzog der Staat der Kirche die Leitung der Internate. Das letzte schloss 1996.

Ein Tanklaster ist in Ubstadt-Weiher nördlich von Karlsruhe mit einer Straßenbahn zusammengestoßen. Beide Fahrzeuge stehen nach Angaben der Polizei in Flammen. Eine massive Rauchwolke steigt in die Luft. Ein Mensch sei mutmaßlich schwer verletzt, sagte eine Polizeisprecherin. Hinweise auf eine größere Zahl Verletzter oder gar Toter gibt es ihren Angaben zufolge bislang nicht.