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Pandemie schadet fast jedem Kind in Deutschland
RTL
Trotz geöffneter Schulen und Freizeitangeboten ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich durch die Corona-Pandemie psychisch belastet fühlen, hoch.
"Trotz zurzeit geöffneter Schulen und zugänglicher Freizeitangebote ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich durch die Corona-Pandemie psychisch belastet fühlen, weiterhin hoch", heißt es in einer Mitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), das am Mittwoch seine dritte COPSY-Studie (Corona und Psyche) veröffentlicht hat.
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Zwar hätten sich das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen leicht verbessert, doch laut Studie fühlten sich allerdings acht von zehn Kindern und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie belastet. Dies äußere sich auch darin, dass psychosomatische Stresssymptome wie Gereiztheit, Einschlafprobleme und Niedergeschlagenheit im Vergleich zu vor der Pandemie weiterhin deutlich häufiger aufträten und Kopf- und Bauchschmerzen sogar noch einmal leicht zugenommen hätten.
"Das Gesundheitsverhalten hat sich im Verlauf der Pandemie wieder etwas verbessert. Etwa jedes fünfte Kind isst zwar noch mehr Süßigkeiten als vor der Pandemie. Dafür ist der Medienkonsum etwas zurückgegangen", heißt es in der Mitteilung zur Studie. "Wir merken in der dritten Befragung aber auch, dass das Ende der strikten Kontaktbeschränkungen, die Öffnung der Schulen sowie der Sport- und Freizeitangebote zum psychischen Wohlbefinden und zur Steigerung der Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen beitragen", so Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der COPSY-Studie
Die Belastungen in Familie und Schule seien weiterhin deutlich höher als vor der Pandemie. Trotz überwiegend geöffneter Schulen erlebe rund die Hälfte der Kinder und Jugendlichen Schule und Lernen weiterhin als anstrengender im Vergleich zu vor Corona, zeigt die Studie. Auch der Großteil der Eltern (etwa 80 Prozent) fühle sich weiterhin durch die Pandemie belastet. Dennoch hätten die Eltern signalisiert, den Alltag besser organisiert zu bekommen und gäben auch insgesamt weniger depressive Symptome an.
Aber vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien seien erneut besonders von den Belastungen in der Pandemie betroffen, so das Ergebnis der dritten Befragungsrunde der COPSY-Studie des UKE.
In der COPSY-Studie untersuchen die UKE-Forschenden die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie haben für die dritte Runde nach den Sommerferien von Mitte September bis Mitte Oktober 2021 mehr als 1100 Kinder und Jugendliche und mehr als 1600 Eltern mittels Online-Fragebogen befragt. Die erste COPSY-Studie wurde bereits vor einem Jahr veröffentlicht. (nid)