Pakete über 20 Kilogramm sollen verboten werden
n-tv
Online vom Sofa aus einzukaufen, ist bequem. Das sieht auch Bundesarbeitsminister Heil. Doch wenn die auszuliefernden Pakete zu schwer werden, geht das auf die Gesundheit der Boten. Dagegen will der SPD-Politiker nun vorgehen. Künftig soll ab einem Gewicht von 20 Kilogramm ein Speditionsunternehmen beauftragt werden.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Arbeitsbedingungen von Paketboten verbessern: Diese sollen alleine keine Pakete von mehr als 20 Kilogramm mehr tragen. "Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, müssen dann künftig durch Speditionen mit zwei Personen zugestellt werden", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". "Hier geht es um die Gesundheit von Menschen, die mit ihrer Arbeit unseren Alltag erleichtern und das Land am Laufen halten."
Viele Paketboten würden Bandscheibenvorfälle bekommen, mahnte Heil. "Deshalb will ich durchsetzen, dass Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, nicht mehr von einem alleine geschleppt werden müssen." Eine solche Gewichtsbegrenzung hatte auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gefordert. Für Pakete ab zehn Kilogramm solle es künftig eine Kennzeichnungspflicht geben, sagte Heil zudem. "Damit der Bote gleich sieht, was er sich zumuten kann."
Der Arbeitsminister will dies bei der Novelle des Postgesetzes durchsetzen, an der das Bundeswirtschaftsministerium derzeit arbeitet. "Dort wird mein Haus Arbeitsschutzmaßnahmen einbringen", erläuterte Heil. Er rechne damit, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Entwurf noch in diesem Jahr vorlegt. Das Postgesetz wurde zuletzt 1999 grundlegend überarbeitet - zu einer Zeit, als Briefe noch viel wichtiger waren als heute und Pakete nur eine Nebenrolle spielten.