Otte gewinnt Tennis-Thriller unter Schmerzen
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Die Absage von Alexander Zverev ist in Halle längst vergessen. Oscar Otte hat sich zum Publikumsliebling aufgeschwungen und eilt von Sieg zu Sieg. Das Viertelfinale gegen den Russen Karen Chatschanow ist ein echter Thriller. Auch in Wimbledon wird mit dem Kölner zu rechnen sein.
Zehn Tage vor Beginn des Rasen-Klassikers in Wimbledon hat Tennisprofi Oscar Otte seine derzeit bestechende Form erneut unter Beweis gestellt und beim Turnier im westfälischen Halle überraschend das Halbfinale erreicht. Der 28 Jahre alte Kölner gewann am Freitag im Viertelfinale gegen den Russen Karen Chatschanow mit 4:6, 7:6 (7:5), 6:4 und steht erstmals in seiner Karriere bei einem ATP-500-Turnier im Halbfinale. Gegen Chatschanow verwandelte Otte nach 2:11 Stunden unter dem Jubel der begeisterten Zuschauer seinen ersten Matchball. Im Halbfinale bekommt es die deutsche Nummer zwei jetzt am Samstag mit dem Sieger der Partie zwischen dem Weltranglisten-Ersten Daniil Medwedew aus Russland und dem Spanier Roberto Bautista Agut zu tun.
In Abwesenheit des verletzt fehlenden Alexander Zverev hat sich Otte längst in die Herzen der deutschen Tennis-Fans gespielt. Wie schon am Vortag beim Achtelfinalsieg gegen den Georgier Nikolos Bassilaschwili trieben die Zuschauer den Rheinländer auch in kritischen Phasen immer wieder nach vorne. So drehte er wie schon im Achtelfinale nach verlorenem ersten Satz doch noch die Partie. "Das Publikum pusht mich enorm. Es macht einen mega Spaß, vor so vielen Zuschauern zu spielen", sagte Otte. "Vor ein paar Jahren habe ich mir die Matches aus Halle noch im Fernsehen angeschaut. Und jetzt spiele ich selbst hier auf dem Centre Court. Das ist eigentlich unfassbar", sagt Otte, der schon in der Vorwoche in Stuttgart das Halbfinale erreicht hatte.
Durch seine starken Leistungen in Halle wird sich die aktuelle Nummer 51 der Weltrangliste in der kommenden Woche bis in die Top 40 verbessern. Mit seinen starken Aufschlägen und seinen guten Volleys ist Otte auch in Wimbledon einiges zuzutrauen. Allerdings hatte Otte gegen Chatschanow mit Schulterproblemen zu kämpfen. Zu Beginn des dritten Satzes musste sich der Deutsche sogar kurz behandeln lassen. "Die Schmerztablette hat schnell gewirkt", sagte Otte. "Ich habe mit dem letzten Tropfen Energie gewonnen."