Osterbräuche: Wendischer Kirchgang wieder mit Gesang
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Burg (dpa/bb) - Etwa 60 Besucher haben am Ostersonntag in der Evangelischen Kirche in Burg (Spreewald) am wendischen Kirchgang teilgenommen. Dabei sangen die Frauen der Chorgemeinschaft Concordia erstmals wieder nach drei Pandemiejahren, in denen das Singen ausgefallen war. Zu diesem Ereignis treten die Spreewälderinnen traditionell in ihren komplett schwarzen Trachten auf.
Mit dem Kirchgang wird einmal im Jahr an eine alte Tradition der Sorben erinnert. An hohen kirchlichen Feiertagen war es üblich, eine schwarze wendische Tracht zu tragen. Halstuch, Schürze und Kopftuch wurden aus schwarzer Damastseide gefertigt. Ein Merkmal dieser Tracht sind die fein gearbeiteten Hauben.
Die Sorben/Wenden sind seit rund 1500 Jahren in der Lausitz ansässig. Nach offiziellen Schätzungen bilden etwa 60 000 Menschen heute das Volk der Sorben und Wenden in Ober-und Niederlausitz. Das Ei gilt heute noch als Symbol des erwachenden Lebens und der Fruchtbarkeit. Geschätzt leben 20.000 Sorben und Wenden in Brandenburg, in Sachsen sollen es etwa doppelt so viele sein.