Ostdeutsche Firma will Parkett "von hinten aufrollen"
n-tv
Zwar wurde ihr Börsengang verschoben - die Greifswalder Pharmafirma Cheplapharm setzt mit ihren Plänen aber dennoch ein Zeichen. Vor 18 Jahren bei null angefangen und "jetzt werden wir als MDax-Kandidat gehandelt", sagt Firmenchef Braun. Sein Ziel: der größte Börsengang im Osten.
Der größte Börsengang eines ostdeutschen Unternehmens soll nach den Vorstellungen von Sebastian Braun seinen Ursprung in einem kleinen Gewerbegebiet im äußersten Nordosten Deutschlands haben. "Das wäre natürlich eine tolle Sache für die Region und Cheplapharm", sagt der Geschäftsführer des Greifswalder Pharmaunternehmens. Eigentlich hätte es schon im ersten Quartal soweit sein sollen, aber das Unternehmen hat den Börsengang wegen wechselhafter Märkte zuletzt verschoben.
Selbstbewusst ist Braun - ob mit oder ohne Börsennotierung. "Wir sind hochprofitabel und wachsen auch unabhängig vom geplanten Börsengang weiter." Vor 18 Jahren habe man bei null angefangen. "Jetzt werden wir gehandelt als MDax-Kandidat." Das mittelständische Familienunternehmen sei in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um 45 Prozent gewachsen. Erwarteter Jahresumsatz 2021: jenseits der Milliarden-Grenze. An der Börse will die Firma 750 Millionen einsammeln.
Damit würden die Greifswalder zu den Exoten ostdeutscher Firmen an der Börse gehören, sagt Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden. "Die meisten ostdeutschen Unternehmen sind klein. Die haben an der Börse nichts verloren." An der Frankfurter Börse sind nach Angaben der Deutschen Börse AG - abgesehen von Berliner Unternehmen - ein gutes Dutzend Unternehmen mit ostdeutschem Hauptsitz gelistet.
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