Orte in Kentucky "sind einfach weg"
DW
Die USA befinden sich nach dem verheerenden Durchzug einer ganzen Serie von Tornados im Schockzustand. Hunderte Häuser wurden zerstört, Tausende Menschen verloren ihr Obdach.
"Das ist das tödlichste Tornado-Ereignis, das wir je hatten", erklärte Andy Beshear, der Gouverneur des besonders schwer betroffenen US-Bundesstaates Kentucky. Das Ausmaß der Zerstörung sei niederschmetternd. "Ich habe Orte, die sind verschwunden. Ich meine, einfach weg", sagte Beshear. "Die massiven, weit verbreiteten Schäden machen die Rettungsbemühungen zu einer Herausforderung."
Auf Grundlage der ihm vorliegenden Berichte gehe er inzwischen von mehr als 80 Toten alleine in seinem Bundesstaat aus, teilte der Gouverneur am Sonntag mit. Zugleich äußerte er erneut die Befürchtung, die Zahl könnte noch über 100 steigen.
Ein besonders heftiger Luftwirbel hatte in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) vor allem die Kleinstadt Mayfield in Trümmer gelegt. Dort wurde auch eine Kerzenfabrik vollkommen zerstört. In ihr sollen jedoch deutlich weniger Menschen ums Leben gekommen sein als zunächst befürchtet.
Ein Sprecher des Unternehmens "Mayfield Consumer Products" konnte bisher lediglich den Tod von acht Beschäftigten bestätigen. Acht weitere würden noch vermisst. Unklar ist, ob Beshear die Zahl der Opfer damit zu hoch angesetzt hat.
Während Helfer die Trümmerfelder hunderter Gebäude auf der Suche nach Opfern durchkämmen, müssen zahlreiche Überlebende weiter ohne Obdach, Wasser und Strom auskommen. Von der Katastrophe betroffen sind auch die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Missouri, Mississippi und Tennessee - dort wurden insgesamt 14 Todesopfer gezählt.