
Organisatoren: Aktivistin Rachdan nicht eingeladen
n-tv
Auf einer Klima-Demo in Amsterdam kapert eine Aktivistin die Bühne und wirft Israels Militär Völkermord vor. Fridays-for-Futrue-Aushängeschild Thunberg lässt sie gewähren. Für Grünen-Chefin Lang ist dies unanständig und bedrückend. Die Schwedin könne nicht länger das Gesicht der Klimabewegung sein.
Nach der Empörung über die Rede einer Palästina-Aktivistin auf einer Klimaschutzkundgebung in Amsterdam sind die Organisatoren der Demonstration auf Distanz gegangen. Die Frau habe am gestrigen Sonntag ohne Absprache das Mikrofon ergriffen, sagte ein Sprecher. Die Aktivistin hatte auf der Bühne von der schwedischen Klimaschützerin Greta Thunberg das Mikrofon übernommen und gerufen, dass Israels Militär im Gazastreifen Völkermord begehe. Zahlreiche Menschen hatten empört reagiert. Mit scharfen Worten in Richtung Thunberg reagierte auch Grünen-Chefin Ricarda Lang.
Gut 85.000 Menschen hatten sich nach Angaben der Polizei an dem Klimamarsch beteiligt. Damit war es die größte Klimademonstration, die es je in den Niederlanden gab. Thunberg gehörte zu den offiziellen Rednern und hatte vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs ebenfalls Partei für die Palästinenser ergriffen.
Die Aktivistin Sara Rachdan bestätigte derweil auf Instagram, dass sie nicht als Rednerin eingeladen war. Weiter erklärte sie, sie habe Thunberg zuvor auch nicht gekannt. Über eine andere Rednerin bekam sie demnach Zugang zum Podium und auch zum Mikrofon - was aber die Organisatoren zunächst beendeten. Dann aber gab Thunberg ihr Gelegenheit, über die Lage im Gazastreifen zu reden, in dem seit gut einem Monat israelische Truppen die islamistische Terrororganisation Hamas bekämpfen.