Orbans Moskau-Reise macht Washington und die EU wütend
n-tv
Ungarns Regierungschef Orban provoziert mit einer unabgesprochenen Reise nach Moskau. Das Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin kommt bei den Kolleginnen und Kollegen der EU alles andere als gut an. Auch die US-Regierung ist besorgt.
Die US-Regierung hat besorgt auf die überraschende Reise des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban nach Moskau reagiert. Das Verhalten des NATO-Partners sei mit Blick auf die Souveränität der Ukraine "kontraproduktiv" und trage nicht zum Frieden in dem von Russland angegriffenen Land bei, sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre. "Russland könnte diesen Krieg noch heute beenden, indem es seinen Angriff gegen die Ukraine, gegen ihre Souveränität und gegen ihre Demokratie aufgibt."
Orban war kurz nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Ungarn zu Russlands Präsident Wladimir Putin nach Moskau gereist. Er sehe die Ratspräsidentschaft als Friedensauftrag, sagte Orban bei einer Pressekonferenz mit Putin. Das im Westen isolierte russische Staatsoberhaupt dankte Orban für den Versuch, die Beziehungen zwischen seinem Land und Europa zu verbessern, erklärte sich aber nur bereit, über "Nuancen" der russischen Vorstellungen für einen Frieden zu sprechen.