Orban erwartet von Trump schnelle Lösung für Ukraine-Krieg
n-tv
Falls Trump bei der US-Präsidentschaftswahl gewinnt, hat Orban bereits angekündigt, mit Champagner feiern zu wollen. Jetzt legt Ungarns Regierungschef nach: Er erwartet "im Handumdrehen" eine Lösung für den Krieg in der Ukraine. Altkanzler Gerhard Schröder ist begeistert.
Im Fall seines Siegs bei der US-Wahl wird Donald Trump nach Überzeugung von Ungarns Regierungschef Viktor Orban sofort eine Initiative für eine diplomatische Lösung des Kriegs in der Ukraine auch ohne die Europäer starten. "Wir bereiten uns vor", sagte Orban nach einem Telefonat mit Trump bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien. Orban ist einer der wichtigsten europäischen Kontakte Trumps. "Sie werden sich im Handumdrehen mit dem russischen Präsidenten hinsetzen und Verhandlungen führen", sagte Orban mit Blick auf eine etwaige Trump-Regierungsmannschaft. Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt, ins Amt kommt der Sieger oder die Siegerin aber erst im Januar.
Es werde bei den möglichen russisch-amerikanischen Verhandlungen darum gehen, den Konflikt künftig möglichst aus der Weltpolitik herauszuhalten. Die Rolle der EU dabei sei unklar. Die EU habe immer noch nicht begriffen, dass der Krieg für Kiew verloren sei, meinte Orban auf einer Veranstaltung der Schweizer Wochenzeitung "Weltwoche" zu geopolitischen Fragen, an der auch Altkanzler Gerhard Schröder teilnahm.
Schröder unterstützte Orban mit Blick auf dessen jüngsten Reisen nach Kiew, Moskau, Peking und die USA. Statt wie - vonseiten der EU geschehen - Orban dafür zu kritisieren, verdiene er vielmehr die wichtige Unterstützung durch Deutschland und Frankreich, meinte Schröder. Trump sei tatsächlich derjenige, der einen Beitrag zum Ende der Kämpfe leisten wolle. "Dass ich den noch einmal loben würde ...", sagte Schröder mit Blick auf den Republikaner. Bei Verhandlungen werde es zu diesem Zeitpunkt aber nicht um einen Frieden, sondern nur um ein Ende des Sterbens durch einen Waffenstillstand gehen können, sagte Orban.