
Orangerie: "Winterschlaf" für Palmen, Zitrus und Schneeball
n-tv
Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich hat ein besonderes Flair. Der Landstrich mit kleinen Schlössern, Tempeln, romantischen Kanälen und Brücken gehört zudem seit dem Jahr 2000 zum Unesco-Welterbe. Etliche Pflanzen sind älter - und laut Experten auch von betörendem Duft.
Oranienbaum (dpa/sa) - Ob Lorbeer, Palmen, Orangen-, Mandarinen und Zitronenbäume. Rund 330 Kübelpflanzen sind in der Orangerie in Oranienbaum im Dessau-Wörlitzer Gartenreich im Winterquartier. Zuvor musste so manches kleine und große Exemplar noch "zum Friseur", scherzte Gartenbauexperte Sebastian Doil. Denn ernsthaft gelte es mit Präzision, Fingerspitzengefühl und Wissen Kübelpflanzen so zu verschneiden, dass sie im Winter ruhen und in der neuen Gartenreichsaison 2023 formschön und gesund austreiben können.
Die Hände legen die Gärtner im Winter nicht in den Schoß, versicherte er. Denn die Pflanzen müssen zum Beispiel Feuchtigkeit bekommen, dürfen nicht austrocknen, nicht zu nass sein und keine Krankheiten bekommen, erklärte Doil. Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich habe einen sehr wertvollen Bestand an Gewächsen aus der ganzen Welt. Dazu gehöre der Mittelmeer-Schneeball. "Mit einem betörendem Duft mit der Blüte im Frühjahr", sagte Doil. Auch andere kälte- und frostempfindliche Gewächse können in dem speziell konstruierten Haus der Orangerie Oranienbaum bleiben, bevor sie im Frühjahr nach und nach wieder behutsam ins Freie gebracht werden.
So manche Kübelpflanze vertrage auch mal kühle Nächte. "Da aber jetzt längerer Frost vorhergesagt worden ist, sind die Pflanzen in der Orangerie viel besser aufgehoben als im Freien", erklärte Doil. Er leitet das Referat für Pflanzenpflege und Gartenunterhalt bei der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Sie bewahrt das Erbe des 142 Quadratkilometer großen Gartenreichs. Es zählt seit dem Jahr 2000 zum Unesco-Welterbe.
