Opfer Penis und Hoden abgetrennt - Verdächtiger wieder frei
n-tv
Es ist ein drastischer Verstümmelungsfall. Alarmiert durch Stöhngeräusche finden Polizisten Ende Februar einen schwer verletzten Mann ohne Genitalien in seinem Haus. Für die Ermittler erscheint die Tat nahezu aufgeklärt. Doch der vermeintlich überführte Täter darf die Haft verlassen.
In den Ermittlungen um einen 66-Jährigen, dem ein Täter im Ruhrgebiet den Penis und die Hoden abgetrennt hatte, ist der bislang hauptverdächtige 32-Jährige wieder auf freiem Fuß. Ein neues genetisches Gutachten sei zu dem Ergebnis gekommen, dass man den Verdächtigen mit einer DNA-Spur am Tatort in Herne nicht zweifelsfrei überführen könne, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Eigentlich wollte die Behörde in Kürze Anklage gegen den 32-Jährigen erheben - nun gebe es aber keinen dringenden Tatverdacht mehr. Der Mann sei aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Zuvor hatte die "WAZ" berichtet.
Die Ermittlungen liefen aber weiter, betonte der Staatsanwalt. Gegen den 32-Jährigen - einen engen Verwandten des Opfers - gebe es auch weiterhin einen Anfangsverdacht. Die Fahnder hatten am Tatort eine DNA-Spur gefunden, die dem Mann zugeordnet wurde - obwohl der behauptete, schon lange nicht mehr in der Wohnung gewesen zu sein. Da der 32-Jährige und das 66 Jahre alte Opfer aber eng verwandt waren, könne bei der DNA-Spur dem neuen Gutachten zufolge nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden, dass die Spur am Tatort vom Opfer stammt - nicht vom Täter, erklärte der Staatsanwalt.
Der 66-Jährige war Ende Februar mit den schweren Verletzungen in seinem Haus in der Ruhrgebietsstadt aufgefunden worden. Das anhaltende Bellen seines Hundes hatte die Aufmerksamkeit der Nachbarn erregt. Wegen Stöhngeräuschen aus dem Haus gingen die Ermittler davon aus, dass der Bewohner Hilfe brauchte und öffneten die Tür.
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