Opfer der Trierer Amokfahrt leiden unter psychischen Folgen
n-tv
Das Trauma sitzt tief. Augenzeugen und Opfer der Amokfahrt in Trier schildern vor Gericht ihr Erlebtes. Die schreckliche Tat lässt etliche von ihnen nicht los. Sie haben Angst vor fahrenden Autos.
Trier (dpa/lrs) - Im Prozess um die Trierer Amokfahrt vor gut einem Jahr haben Opfer und Augenzeugen über das Erlebte und die Folgen berichtet. "Ich konnte es nicht fassen. Der kam einfach auf mich zu. Es ging alles so furchtbar schnell", sagte eine 70-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht Trier. Sie habe versucht, sich in Richtung Häuserfassade zu retten - da habe er ihr Bein erfasst. "Ich habe geschrien, aber er fuhr einfach weiter. Alles was kam, flog durch die Luft. Ich kam mir vor wie bei einer Treibjagd", sagte die Frau, die der mutmaßliche Amokfahrer als eine der ersten gezielt ansteuerte.
Auch wenn sie körperlich weitgehend geheilt sei, leide sie stark unter psychischen Folgen. "Ich war bis heute gar nicht mehr in der Innenstadt", berichtete sie. Sie habe Angst vor schnell fahrenden Autos, wache oft nachts schreiend auf. "Ich sehe immer wieder, wie sich die Reifen auf mich zubewegen." Die Frage nach dem Warum lasse sie nicht los. "Warum sagen Sie denn nichts?", sagte sie zu dem Angeklagten im Gerichtssaal.