Omikron: Wie lange ist die Inkubationszeit der Corona-Variante?
Frankfurter Rundschau
Über die Länge der Inkubationszeit bei der Corona-Variante Omikron wird viel spekuliert. Doch die Faktenlage zeichnet nach und nach ein immer deutlicheres Bild.
Frankfurt – Nach dem Kontakt mit einer infizierten Person bleiben die Corona-Tests erstmal negativ? Das schließt eine Infektion nicht aus. Die Inkubationszeit, die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, kann mehrere Tage dauern. Doch genauso wie die Symptome der Omikron-Variante sich zu den Vorgänger-Versionen verändert haben, soll auch die Inkubationszeit kürzer sein als bei anderen Varianten.
Die Inkubationszeit von Corona liegt im Mittel laut dem Robert Koch-Institut (RKI) bei etwa fünf bis sechseinhalb Tagen. Das Institut verweist aber auch auf Abweichungen je nach Virusvariante: „Möglicherweise haben die Virusvarianten Alpha bzw. Delta eine um etwa 1,5-2 Tage kürzere Inkubationszeit als der sogenannte Wildtyp, d. h. die Viren, die im Jahr 2020 zirkulierten.“ Zu der Inkubationszeit der noch relativ neuen Omikron-Variante gibt es noch keine konkreten Aussagen, das RKI weist aber auf einige Studien hin.
Zu der Inkubationszeit von Omikron liegt eine Beobachtung aus Norwegen vor, über die die wissenschaftliche Fachzeitschrift Eurosurveillance einen ausführlichen Bericht veröffentlichte. In Oslo hatte ein sogenanntes Superspreader-Event stattgefunden.
Bei einer Weihnachtsfeier Ende 2021 befand sich ein Omikron-Infizierter unter den Gästen, der kurz vorher aus Südafrika zurückgekehrt war. Insgesamt 117 und damit etwa ein Viertel aller anwesenden Restaurantbesucher infizierten sich mit der Corona-Variante. „Unter der Annahme, dass sich die Teilnehmer auf der Party infiziert haben, wurde eine mediane Inkubationszeit von 3 Tagen beobachtet, was im Vergleich zu früheren Berichten über Delta kurz ist“, heißt es in dem Bericht von Eurosurveillance.
Auch in Deutschland gehen viele Virolog:innen und Wissenschaftler:innen von einer kürzeren Inkubationszeit bei der Omikron-Variante aus. Sandra Ciesek sagte in dem NDR Info Podcast Coronavirus Update, dass der Bericht aus Norwegen und auch jetzige Fälle und Folgefälle zeigten, „dass die Inkubationszeit bei Omikron schon etwas kürzer sein könnte“. Auch Jörg Timm, Leiter des Instituts für Virologie an der Uniklinik Düsseldorf, äußerte sich dazu bereits in einer Videokonferenz des Science Media Centers (SMC). Er sagte laut Deutscher Presseagentur (dpa), dass die Zahlen auf eine kürzere Inkubationszeit hindeuteten. Es seien aber noch keine belastbaren Aussagen möglich.