Omikron-Welle: RKI warnt vor steigenden Fallzahlen bei einer Bevölkerungsgruppe
Frankfurter Rundschau
Ist die Omikron-Welle in Deutschland gebrochen? Vor allem einer Bevölkerungsgruppe steht laut RKI „der Scheitelpunkt der Welle“ noch bevor.
Berlin – Die Omikron-Welle scheint noch nicht überstanden zu sein. Zum zweiten Tag in Folge wurde vom Robert Koch-Institut (RKI) ein Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Vor allem bei Senior:innen dürften die Neuinfektionen noch weiter zu nehmen, so die Einschätzungen des RKIs. „In dieser Altersgruppe steht der Scheitelpunkt der Welle noch bevor“, hieß es im Corona-Wochenbericht vom Donnerstag (03.03.2022).
Während die Werte bei Jüngeren in der vergangenen Woche gesunken seien, verzeichnete die Altersgruppe ab 65 Jahren einen leichten Anstieg, hieß es weiter. Zudem seien im Wochenvergleich mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gemeldet worden.
Auch wenn der Infektionsdruck der Bevölkerung nur langsam zurückgehe, haben die Mehrheit der Bundesländer den Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten. „In Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stiegen die Inzidenzen dagegen weiter oder wieder an“, schrieb das RKI im Wochenbericht.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits von einer Rückkehr der Delta-Mutante gewarnt. „Die Delta-Variante verändert sich gerade. Es ist gut möglich, dass wir es im Herbst mit einem mutierten Delta-Typ zu tun bekommen“, sagte Lauterbach im Februar. Charité-Virologe Christian Drosten hatte ebenfalls im Januar auf „Deltakron“ hingewiesen – eine mögliche Mischung aus der Delta- und der Omikron-Mutante.
Auch die Ausbreitung der neuen „BA.2“-Variante der Omikron-Mutante schreitet voran. Nach aktuellen RKI-Daten lag ihr Anteil in einer Stichprobe vorletzte Woche bei rund 38 Prozent, in der Woche davor lag der Anteil bei 25 Prozent. Seit Beginn des Jahres steigt der BA.2-Anteil kontinuierlich, während Ansteckungen mit der bisher dominierenden Omikron-Untervariante BA.1 rückläufig sind, so die dpa. Die Entwicklung seien auch international zu beobachten.