Omikron-Variante: Lauterbach geht von einer „massiven fünften Welle“ aus
Frankfurter Rundschau
Noch rollt die vierte Corona-Welle durchs Land – schon bahnt sich die nächste an, warnt Karl Lauterbach. Das Schlimmste will die Regierung mit schnellen Boostern verhindern.
Frankfurt/Berlin – Die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus* beunruhigt die Bundesregierung. B.1.1.529 gilt als deutlich ansteckender als frühere Corona-Varianten. Zudem wird befürchtet, dass die derzeit zugelassenen Corona-Impfstoffe* nicht so gut vor Omikron schützen wie etwa vor der Delta-Variante. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Dienstag (14.12.2021) wurde die Omikron-Variante bereits in 77 Ländern nachgewiesen und breitet sich wahrscheinlich auch in fast allen anderen Staaten aus.
Deutschland müsse sich wegen der Omikron-Variante auf eine „massive fünfte Welle“ vorbereiten, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach* am Freitag (17.12.2021) vor der Presse in Hannover. Wenn Infektionen mit der Omikron-Variante tatsächlich einen milderen Verlauf hätten, wie einige Forscherinnen und Forscher aufgrund erster Erkenntnisse vermuten, würde dies die Zahl der Sterbefälle für zwei oder drei Wochen vielleicht gering halten. Durch das starke Wachstum der Corona-Neuinfektionen sei dieser Vorteil aber schnell aufgebraucht, sagte der SPD-Politiker*. Die bevorstehende Welle werde eine „massive Herausforderung“ für die Krankenhäuser, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes, betonte Lauterbach.
Es müsse deshalb jetzt versucht werden, die Welle zurückzudrängen. In diesem Zusammenhang bekräftigte Lauterbach seine Forderung nach einer umfassenden Booster-Kampagne. Eine „Wunderwaffe“ seien Corona-Impfstoffe aber nicht, erklärte Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, am Donnerstag. Nicht nur Deutschland, auch Großbritannien* und Dänemark, die zuvor die allermeisten gesetzlichen Corona-Regeln abgeschafft hatten, führen nun wieder Maßnahmen* ein.