Omikron-Variante: Expertin macht wenig Hoffnung -„Booster-Impfung reicht nicht aus“
Frankfurter Rundschau
Die Omikron-Variante ist in Europa angekommen. Eine fünfte Corona-Welle scheint unvermeidbar. Booster-Impfungen alleine reichen nicht mehr aus, sagen Fachleute.
Frankfurt – Im Sommer 2021 lag der bundesweite Inzidenzwert noch bei unter Eins. Ein Wert, der wenige Monate später unvorstellbar ist. „Wir werden lernen müssen, mit diesem Virus zu leben“, betonte der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn* (CDU*) Anfang des Jahres und nach dem rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen*. Seit Mitte Oktober, scheint es so, als würde er recht behalten.
Die Pandemie* schlägt härter zu als je zuvor. Neben den täglich zehntausenden Neuinfektionen der Delta-Variante*, hat nun eine neue Mutation seinen Weg nach Europa gefunden und bereitet den Corona-Expertinnen und Experten hierzulande mächtig Kopfschmerzen. Die Rede ist von der hochansteckenden Omikron-Variante*. Einen ungünstigeren Zeitpunkt für die Ankunft der neuen Corona-Mutation hätte es für Deutschland kaum geben können. Während man in der Bundesrepublik gerade versucht, mit Booster-Impfungen das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, grätscht eine Virusvariante dazwischen, die sich rasend schnell verbreitet und auch für Geimpfte ansteckend ist. Omikron ist noch unerforscht und die Untersuchungen zur Wirksamkeit bekannter Corona-Impfstoffe* laufen noch. Doch in Fachkreisen ist man sich bereits sicher: Impfungen alleine werden nicht ausreichen, um die Omikron-Variante in den Griff zu bekommen.
Alleine aufgrund der Delta-Mutation werden in Deutschland derzeit rund 4900 Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen behandelt. Das RKI bezeichnet die aktuelle Lage als „sehr besorgniserregend“. Auch der neue Gesundheitsminister der Ampel-Koalition, Karl Lauterbach* (SPD), teilte im Gespräch bei den Tagesthemen mit, dass man hinsichtlich der sich ausbreitenden Omikron-Varianten keine Maßnahmen ausschließe. In Deutschland gibt es bisher nur 82 gemeldete Fälle der südafrikanischen Variante, in der EU sind es 766 – Tendenz steigend.