Omikron: Fallzahlen in Deutschland steigen
ProSieben
Die ansteigende Inzidenz nach den Feiertagen deutet es bereits an: Die Omikron-Welle nimmt auch in Deutschland Fahrt auf.
Über die Feiertage war von einer deutlichen Untererfassung von Infektionen auszugehen, inzwischen zeichnet sich in den gemeldeten Werten wieder ein lebhaftes Infektionsgeschehen ab. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 64.340 Corona-Neuinfektionen - ein Plus von mehr als 20.000 Fällen im Vergleich zur Vorwoche (42.770). Höher hatte der Wert zuletzt am 8. Dezember (69.601) gelegen, bisheriger Höchststand in der Pandemie waren 76.414 Neuinfektionen, gemeldet am 26. November.
Dieser Wert könnte in der nun wohl rasant an Tempo gewinnenden Omikron-Welle schon sehr bald übertroffen werden, wie die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen. Für immer mehr Bundesländer wurde bereits mitgeteilt, dass Omikron dort nun gesichert oder wahrscheinlich die dominierende Variante ist - neben Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg zählen etwa auch Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg dazu. In einigen dieser Bundesländer - etwa Hamburg und Bremen - werden derzeit besonders hohe Anstiege und Werte für die Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Der Anteil an positiven PCR-Tests an allen durchgeführten ist dort ebenfalls hoch.
Auch bei der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz macht sich bereits ein deutlicher Anstieg bemerkbar - allerdings sind sieben Tage belastbare Neuinfektions-Daten in Folge nötig, bis der Wert wieder als realistisch gelten kann. Ohnehin rechnet das RKI erst für die kommende Woche mit wirklich belastbaren Angaben zum Infektionsgeschehen in Deutschland. "Wir gehen davon aus, dass sich Diagnostik- und Testverhalten gegen Ende der ersten Januarwoche wieder dem Niveau der letzten Wochen angleichen und dadurch die Daten in der zweiten Januarwoche vergleichbar mit den Daten der letzten Wochen sind", hatte das Bundesinstitut mitgeteilt.
Für die kommende Zeit lässt das nichts Gutes ahnen, zumal in einem Teil der Bundesländer die Schule und damit die regelmäßige Testung von Kindern und Jugendlichen noch gar nicht wieder begonnen hat. Am Donnerstagmorgen lag der Wert für die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bereits wieder bei 285,9 (Vortag: 258,6). Bisheriger Höchststand war 452,4, gemeldet am 29. November.