Olympisches Drama: Deutschlands Achter "opfert" sich zu Silber
RTL
Schlagmann Hannes Ocik kippte voller Erschöpfung rückwärts ins Boot, der Rest des Deutschland-Achters verharrte regungslos auf dem Wasser. Nach dem...
Schlagmann Hannes Ocik kippte voller Erschöpfung rückwärts ins Boot, der Rest des Deutschland-Achters verharrte regungslos auf dem Wasser. Nach dem verpassten Griff nach der olympischen Goldmedaille überwog beim deutschen Paradeboot zunächst nicht der Stolz über Silber, sondern die Enttäuschung. Wie schon 2016 reichte es für das von einem Mythos umwehte deutsche Flaggschiff knapp nicht zum großen Triumph. Bis die erste Enttäuschung verflogen war, dauerte es etwas. "Wir haben alles geopfert. Unsere Gesichter sind noch ein bisschen leer. Aber wir haben auf jeden Fall Silber gewonnen. Ich bin super stolz", sagte Ocik. Nebenmann Torben Johannesen gab aber auch zu, "am Anfang etwas enttäuscht" gewesen zu sein. Das deutsche Team musste sich auf dem Sea Forest Waterway Neuseeland geschlagen geben und muss weiter auf den ersten Gold-Triumph seit 2012 warten. Bronze ging in Tokio an Großbritannien. Und auf der Regattabahn von Tokio lief bei grauen Wolken und leichtem Donnergrollen zunächst alles nach Plan. Das deutsche Boot setzte sich schnell an die Spitze, doch die Konkurrenz ließ sich nicht abschütteln. In einem brutal engen Rennen lagen zur Halbzeit plötzlich die Briten und Neuseeland vor dem deutschen Boot. Es schien als würde die Last der Favoritenrolle das Boot lähmen, der Rückstand wuchs von Meter zu Meter an. Mit einem Schlussspurt wurde wenigstens Silber noch gerettet. Immerhin. "Wir sind von vorn am Limit gefahren. Auf der zweiten Hälfte wurde bei mir das Licht schwarz", sagte Ocik und blickte an der Tokyo Gate Bridge in die Augen seiner Teamkollegen. "Und ich weiß, wenn es bei mir schwarz ist, ist es bei den anderen schon aus. Da sind wir in einem Bereich, wo wir uns nicht mehr aktiv steuern können. Das passiert alles unterbewusst."More Related News