
Olympische Spiele in Paris bedrohen ein Korallenriff vor Tahiti
n-tv
Wenn die Olympischen Spiele in Paris eröffnet werden, sind die Surfer ganz weit weg. Sie bestreiten ihre Wettbewerbe vor Tahiti. Glücklich ist man an einem der besten Surfspots der Welt aber nicht darüber. Der Bau eines Turms für Punktrichter sorgt für großen Ärger.
Das Spektakel, die Gefahr und die Gier nach imposanten Bildern surft immer mit. Der Wassersport ist darauf ausgelegt - und das soll bei den Olympischen Spielen 2024 nicht anders sein. Diese finden in Paris statt - die Surfer allerdings sind am anderen Ende der Welt mit ihrem Kampf um Medaillen beschäftigt: auf Tahiti, im Überseegebiet Französisch-Polynesien, 22 Flugstunden von Paris entfernt. Und genau da regt sich der Widerstand. Es geht die Angst um, dass ein Korallenriff zerstört wird.
Der geplante Bau eines Aluminiumturms für Punktrichter sorgt gut neun Monate vor den Wettkämpfen für Ärger. Für eine Petition gegen die Errichtung der 14 Meter hohen Konstruktion im Meer wurden bereits mehr als 70.000 Unterschriften gesammelt. "Sobald sie anfangen, die Korallen zu zerstören, müssen wir einschreiten", wird Milton Parker, Vizepräsident der Atihau Association, einer lokalen Denkmalschutzorganisation, von der Nachrichtenagentur AFP zitiert. Er habe der Regierung mitgeteilt, dass es unmöglich sei, den Turm so zu errichten, dass Schäden ausblieben. "Das wird eine Katastrophe", prophezeit Parker. Korallenriffe seien "empfindliche Ökosysteme, und jedes Bauwerk, das auf ihnen oder in ihrer Nähe errichtet wird, kann das Riff schädigen", erklärte Meeresgeologe Sam Purkis dem "Guardian".
Mehrere Hundert Menschen haben sich daher kürzlich in der Nähe des Dorfes Teahupoo - einem der berühmtesten Surfspots der Welt und dem designierten Olympia-Wettkampfort 2024 - einem friedlichen Protest angeschlossen. "Das Meer und die Lagune sind die wertvollsten Orte, die wir hier haben", schrieb der tahitianische Surfer Matahi Drollet bei Instagram. "Hierher kommt unser Essen, hier spielen wir, hier verbringen wir die meiste Zeit und hier haben wir die perfekteste Welle der Welt."
