Olympiasieger Harting bricht in sich zusammen
n-tv
Diskus-Olympiasieger Christoph Harting spricht erstmals über seine Depression, zudem litt der Berliner unter heftigen Panikattacken, die ihm das Gefühl gaben, zu sterben. Ausgerechnet nach der Versöhnung mit Bruder Robert gerät sein Leben aus den Fugen. Mittlerweile geht es Harting wieder besser.
Nichts ging mehr bei Christoph Harting. Depressionen. "Stell dir vor, du wachst auf und liegst unter einer riesigen, großen, schweren, schwarzen Decke. Und du kriegst die nicht runter. Du kriegst noch nicht mal den Wecker ausgemacht", sagt der Diskus-Olympiasieger von Rio im Interview mit der "Berliner Zeitung".
Harting, der 2,07-Meter-Hüne, spricht offen und eindrucksvoll über seine Probleme. "Es ist eine Krankheit, die immer mehr gesellschaftliche Akzeptanz findet. Das Stigma fällt. Keiner ist davor gefeit. Egal, wie erfolgreich oder unerfolgreich er war. Und ja, es hat auch mich getroffen", sagt er vor den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Kassel am kommenden Wochenende.
Ausgerechnet nach der Versöhnung mit seinem Bruder Robert, Olympiasieger von 2012, geriet sein Leben aus den Fugen. "Es war psychisch ein absoluter Breakdown. Ich war in der Klinik, wurde psychotherapeutisch und psychologisch betreut, dazu kam die Einstellung mit Medikamenten", sagt Harting, der auch unter Panikattacken litt: "Oh, war das furchtbar. Du hast das Gefühl, zu sterben. Du musst dich rausziehen. Das ist ein unglaublicher Kampf, der einen unfassbar müde macht."