
Olympia-Tag 5: Drama um Slalom-Ass Lena Dürr
DW
Nach dem ersten Lauf hatte Lena Dürr beim Slalom von Peking in Führung gelegen, doch dann fehlen ihr sieben Hundertstel zur Medaille. Der Olympiasieg geht an die Slowakin Petra Vlhova. Im Big Air gewinnt ein Norweger.
Tränen bei Lena Dürr. So nah dran war sie an einer Medaille im Slalomwettbewerb der olympischen Spiele von Peking, aber ein guter zweiter Lauf reichte nicht zum Glück. Die 30-Jährige hatte nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen, die Fahrt aufs Podium war durchaus möglich, vielleicht sogar der Sieg. Am Ende aber fehlten der Bayerin 19 Hundertstelsekunden auf Gold. Das sicherte sich die Slowakin Petra Vlhova, die von Rang sieben im ersten Lauf ganz nach vorne fuhr.
Silber ging an Katharina Liensberger aus Österreich, Bronze sicherte sich die Schweizerin Wendy Holdener. Auf die hatte Dürr im Ziel gerade mal sieben Hundertstel Rückstand, musste sich am Ende also mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. "Es war ja auch so knapp. Wenn es ein Weltcuprennen wäre, wäre das richtig in Ordnung. So tut es richtig weh", gab Dürr ihre Gefühlswelt nach dem Rennen im ZDF-Interview Preis. Mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen analysierte sie ihren zweiten Durchgang: "Man darf sich keinen Fehler erlauben, aber im Steilhang war es ein Fehler zu viel."
Dürrs Stern war so richtig erst in dieser Saison aufgegangen, in der sie gleich mehrmals aufs Podium fuhr. Ein Medaillengewinn lag durchaus im Bereich des Möglichen. Zumal die Topfavoritin, Mikaela Shiffrin aus den USA, bereits im ersten Lauf wie schon im Riesenslalom ausgeschieden war. "Das ist schon sehr ungewöhnlich für sie", kommentierte Dürr das frühe Aus nach dem ersten Lauf. Shiffren hat den Ruf, nur sehr selten nicht das Ziel zu erreichen.
Der Norweger Birk Ruud ist erster Olympiasieger in der Ski Freestyle-Disziplin Big Air. Der 21-Jährige stand schon nach zwei von drei Läufen als Goldmedaillengewinner fest, den letzten Versuch absolvierte er mit der Landesfahne in der Hand und hängte sie sich anschließend im Auslauf um die Schultern. Zweiter wurde der US-Amerikaner Colby Stevenson, die Bronzemedaille gewann der Schwede Henrik Harlaut.
Lendsey Jacobellis gilt schon lange als eine der besten Snowboard-Crosserinnen der Welt - sechsmal Weltmeisterin, neunmal Siegerin bei den X-Games, 31 Erfolge bei Weltcuprennen. Nur Olympiagold fehlte ihr noch. 2006 in Turin war sie ganz nah dran, leistete sich dann aber kurz vor dem Ziel einen Fehler und musste sich mit Silber zufrieden geben. Nun hat es die US-Amerikanerin im Spätherbst ihrer Karriere doch noch geschafft. Mit 36 Jahren sicherte sie sich den Sieg mit einem souveränen Finalllauf vor Coloe Trespeuch aus Frankreich udn Meryeta Onine aus Kanada.