Olympia-Skeletoni Nathan Crumpton - Im Auftrag der Gerechtigkeit
DW
Skeletoni Nathan Crumpton sorgt schon bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking als leicht bekleideter Fahnenträger für Amerikanisch-Samoa für Aufsehen. Nun kämpft er auch noch gegen das IOC an.
Nathan Crumpton war von dem Moment an von diesem Sport begeistert, als er zum ersten Mal ein Skeleton-Rennen sah. "Ich habe es bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver im Fernsehen gesehen und dachte: Das sieht aus wie der coolste Sport der Welt. Ich wusste, dass ich es ausprobieren muss", sagte Crumpton der DW. "Und siehe da, zwölf Jahre später bin ich hier bei den Olympischen Spielen in Peking und nehme an meinem eigenen Skeleton-Rennen teil."
Crumpton hat Amerikanisch-Samoa in Peking vertreten. Er wurde bei seinem Rennen 19. - und bezeichnete es als "Entlastung", weil es der Höhepunkt einer von vielen Entbehrungen geprägten Reise war. Zuvor war er im Skeleton für die Vereinigten Staaten angetreten, wo auch sein Lebensmittelpunkt liegt - bis ihn ein Auswahlstreit aus dem Team fegte. Vor den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang hatte ihn eine Rückenverletzung gestoppt, was eine Teilnahme verhinderte.
Und so fand Crumpton in den vergangenen vier Jahren dank seiner polynesischen Wurzeln Zuflucht beim Team von Amerikanisch-Samoa. Sein größtes Problem war es, das nötige Geld zusammenzubekommen, um mit seinen Gegnern aus Ländern, diesen diesen Sport besser finanzieren, mithalten zu können.
"Jedes Jahr ist ein finanzieller Kampf, um das zu erreichen", sagte der 36-Jährige. "Ich muss mein Budget vor jedem Jahr sorgfältig zusammenstellen, um diese olympische Reise möglich machen zu können. Wir sind drei Jahre und elf Monate außerhalb des olympischen Zyklus relativ unbekannt. Und dann gibt es alle vier Jahre für einen Monat dieses intensive Interesse daran. Es ist schwierig, den Rest der Zeit zu überstehen."
Diese Schwierigkeiten sind einer der Gründe, warum Crumpton sich zur Wahl für die Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) stellt, die die Interessen der Athleten vertritt. Er fordert, dass das IOC seine Einnahmen auch direkt an die Athleten verteilen soll: Seine Idee: "Wenn sich die Athleten tatsächlich für die Olympischen Spiele qualifizieren und an diesen Spielen teilnehmen, dann sollen ihnen auch Teile der Einnahmen direkt zufließen", sagte Crumpton, der Amerikanisch-Samoa auch schon bei den Sommerspielen in Tokio als Leichtathlet vertreten hat.