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Olympia-Drama: Annika Schleu wehrt sich – „Bin mir keiner Tierquälerei bewusst“
Frankfurter Rundschau
An Annika Schleu gab es nach ihrem Auftritt im Springreiten bei Olympia 2021 viel Kritik. Doch einige Vorwürfe kann die Fünfkämpferin nicht nachvollziehen.
Frankfurt/Tokio – Gegen Ende der Olympischen Spiele 2021 in Tokio hatte der Auftritt von Annika Schleu für Aufsehen gesorgt. Vor der dritten Disziplin im Modernen Fünfkampf, dem Springreiten, lag die 31-Jährige in Führung. Eine Medaille bei Olympia 2021 war zum Greifen nah. Sogar Gold wäre drin gewesen. Doch das ihr zugeloste Pferd „Saint Boy“ hatte mehrmals verweigert, auch schon im ersten Durchgang bei der russischen Athletin Gulnas Gubaidullina. Schnell habe Schleu bemerkt, dass sie keine Chance hatte. Sie begann zu weinen – und fiel schließlich auf Rang 31 zurück. Auf Rat von Bundetrainerin Kim Raisner schlug sie mehrere Male mit der Gerte auf das Pferd, doch ohne Erfolg. Raisner soll das Pferd sogar mit der Faust geschlagen haben, wie der Weltverband den Ausschluss der Trainerin von den Olympischen Spielen begründet. Die Bilder der weinenden Annika Schleu gingen um die Welt. Schnell wurden Vorwürfe der Tierquälerei, auch generell im Reitsport, immer lauter. Vor allem in den sozialen Medien hagelte es Kritik. Doch gegen Anschuldigungen der Tierquälerei wehrt sich die Pentathletin. „Es gibt Menschen, die empfinden Reitsport prinzipiell als Tierquälerei“, wie sie gegenüber der Zeitung Zeit meint. „Wenn jemand diese Einstellung hat, ist das sein gutes Recht.“ Schwierig sei es für sie allerdings bei denjenigen, „die gar nichts gegen den Reitsport haben, sich auskennen und jetzt so tun, als hätte ich etwas Böses getan“.More Related News