Olympia 2022: Auflauf der Autokraten bei Eröffnungsfeier in Peking
Frankfurter Rundschau
Zahlreiche Länder strafen China vor den Olympischen Spielen mit einem diplomatischen Boykott. Andere schicken ihre Staatsoberhäupter zum Dinner nach Peking.
Peking – Noch wenige Tage, bis das Olympische Feuer in China entzündet wird, die Eröffnungszeremonie vonstattengeht und die Olympischen Winterspiele 2022 offiziell beginnen. Vom 04. bis zum 22. Februar werden die Athlet:innen in 107 Wettkämpfen um die Medaillen kämpfen. Erstmals wird mit Peking eine Stadt nach Sommerspielen auch die Winterspiele der Olympiade veranstalten.
Doch Publikum wird bei all dem Spektakel kaum anwesend sein. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte China die Einreise ausländischer Olympia-Fans bereits vor Wochen verboten. Ob die eigene Bevölkerung bei den Wettkämpfen gestattet wird, steht noch immer nicht fest. Ein Ticketverkauf für die unterschiedlichen Austragungsorte hat bislang nicht stattgefunden. Und angesichts der strengen Maßnahmen, die in Peking rund um Olympia 2022 für Betreuerstab und Sportler:innen gelten, ist kaum denkbar, wie Publikum zugelassen werden sollte.
Doch es wird nicht nur das Publikum sein, dass Olympia in diesem Jahr fernbleibt. Etliche, vor allem westliche, Länder haben einen politischen Boykott der Winterspiele verkündet. Begründet wurde dies meist mit der autoritären Politik in der Volksrepublik China. Eine freie Berichterstattung aus Peking ist nicht möglich, die Unterdrückung ethnischer Minoritäten wie der Uiguren hat zuletzt wieder zugenommen und die Spannungen in den internationalen Beziehungen vieler Staaten mit China sind nach wie vor hoch. Das gilt vor allem für die USA, die auch in der Ära nach Donald Trump noch nicht zu normalen Beziehungen zu China zurückgefunden haben. Die Vereinigten Staaten waren dann auch die ersten, die den diplomatischen Boykott verkündeten. Ihnen folgten Australien, Belgien, Großbritannien, Kanada, Dänemark, Litauen und Neuseeland.
Demgegenüber steht eine ganze Liste an Ländern, die offizielle Regierungsvertreter nach Peking schicken werden. Diese Liste ist geprägt von autoritären Staaten und der Verdacht liegt nahe, dass diese Länder einen größeren Nutzen in der Repräsentation bei Olympia 2022 sehen als in der Kritik an repressiven Maßnahmen gegen die Bevölkerung und die Presse.
Zu diesen Ländern gehören unter anderem: