
Olivier Giroud, ein Held, der nicht geliebt wird
n-tv
Wenn in der großen Fußball-Nation Frankreich über die besten Stürmer aller Zeiten geredet wird, dann werden viele Namen genannt, aber Olivier Giroud gehört nur selten dazu. Dabei ist der 36-Jährige mittlerweile erfolgreichster Torjäger des Landes. Aber wieso ist er kein Topstar?
Dass Olivier Giroud am Dienstagabend zwei Treffer beim 4:1-Erfolg der französischen Nationalmannschaft gegen Australien erzielt hat, bietet Stoff für vier, vielleicht sogar fünf große Geschichten. Die unspektakulärste ist: Auch dank seines Doppelpacks - er traf zum 2:1 und 4:1 - konnte erstmals seit 2006 ein amtierender Champion wieder sein WM-Auftaktspiel gewinnen. Nur kurz hatte die "Équipe Tricolore" in den Abgrund geschaut, als nach neun Minuten das 0:1 gefallen war und sich Lucas Hernandez das Kreuzband riss. Frankreich schüttelte sich behäbig und gewann am Ende souverän, wegen Girouds Treffern 50 und 51 im Trikot der Nationalmannschaft.
Diese Geschichte ist dann schon deutlich spektakulärer. Denn der Sturm-Gigant steht nun gemeinsam mit dem legendären Thierry Henry auf Platz Listenplatz eins der erfolgreichsten Torjäger der Grande Nation. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung im Land liegen Welten zwischen Henry und Giroud. Henry ist ein Held. Giroud ein Mann, mit dem sie nicht so viel anfangen können. 2016 wurde er bei der Heim-EM sogar ausgebuht. Dabei ist er, wie Henry auch, Weltmeister geworden. Vor vier Jahren in Russland.
Über seinen Anteil an diesem Titel entbrannten wildeste Diskussionen. Sechsmal stand er in der Startelf - keinen einzigen Torschuss gab er ab. Für einen Stürmer eine erschütternde Bilanz. Frankreich staunte über die Treue von Nationalcoach Didier Deschamps - der lobte die Arbeit seines Hünen, der die Bälle stark ablegte. Bis heute. "Die Mitspieler profitieren von seiner Präsenz", lobte Trainer Deschamps, der Giroud immer wieder das Vertrauen schenkt. Mit elf Toren und der Meisterschaft mit dem AC Mailand hatte sich Giroud nach längerer Durststrecke wieder in den Fokus gespielt, gegen Australien stieg er hinter dem legendären Roger Milla mit 36 Jahren und 53 Tagen zum zweitältesten WM-Doppelpacker der Geschichte auf.

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Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.