
Oliver Bierhoff unddie Frage der Haltung
Frankfurter Rundschau
Hilfreich wäre es, wenn der DFB-Direktor auch bei seinen öffentlichen Auftritten wieder instinktsicherer agieren und klarer Stellung beziehen würde.
Hansi Flick ist als Perfektionist bekannt. Deshalb hat der Bundestrainer beispielsweise einen Standardcoach mit ins DFB-Trainerteam aufgenommen. Es geht Flick um Details. Er will deshalb auch die Betreuung der Nationalspieler enger mit den Klubs koordinieren und anspruchsvoller gestalten. Das sind gute Ideen, wenn sie denn umgesetzt werden. Man hört sie freilich nicht zum ersten Mal.
Wenn aber Details schon so bedeutend sind, dann sollten es Grundsätze erst recht sein. Etwa der Grundsatz, dass zu einem professionellen Ablauf bei einem Hochleistungsteam wie der Nationalmannschaft ein optimaler Gesundheitsschutz inklusive sämtlicher notwendiger Impfungen vorausgesetzt werden muss.
Zur Unterstützung des Cheftrainers hat sich auch Oliver Bierhoff eingeteilt. Der DFB-Direktor tat nach dem EM-Aus kund, er wolle wieder näher an Mannschaft und Trainerteam heranrücken. Zu viele Verbandsverpflichtungen im Zusammenhang mit dem Mammutprojekt DFB-Akademie, das die 150-Millionen-Euro-Latte reißen wird, hatten den Manager davon abgehalten. Hilfreich wäre es zudem, wenn Bierhoff auch bei seinen öffentlichen Auftritten wieder instinktsicherer agieren würde.