Oldenburg verabschiedet seine Ikone gebührend
n-tv
Aus ganz Europa reisen ehemalige Mitspieler an, um Rickey Paulding angemessen zu würdigen. Nach 15 Jahren in Oldenburg beendet der Basketballer seine Karriere und verlässt die niedersächsische Großstadt. Die ihn zum Abschied noch einmal spüren lässt, warum er jederzeit herzlichst willkommen ist.
Rickey Paulding suchte nach Worten. "Ich bin nervös", sagte die Basketball-Legende der EWE Baskets Oldenburg. Der stets tiefentspannte US-Amerikaner zeigte bei seinem Abschied Emotionen. Seine Dankesrede sorgte für Gänsehaut. Sein Trikot mit der Nummer 23 hängt nun als höchste Auszeichnung für einen Basketballer unter dem Hallendach und wird nicht mehr vergeben. "Vielen Dank für 15 wunderbare Jahre in Oldenburg", sagte der langjährige Kapitän bei einem seiner wenigen Auftritte in deutscher Sprache. "Danke, dass ihr Oldenburg zu unserem Zuhause gemacht habt."
Ein Lautsprecher war Paulding nie - auch nicht bei seinem Abschiedsspiel. Kein Hinweis, dass er in der Geschichte der Basketball-Bundesliga der zweitbeste Schütze ist. Kein Hinweis, dass er in sämtlichen Liga-Statistiken unter den Top-Profis zu finden ist. Kein Hinweis, dass die 6523 Fans sein Abschiedsspiel zu einer Rekordkulisse der Baskets gemacht haben. "Wenn du als Klub-Manager einen Spieler suchst und ein perfektes Paket haben möchtest: Rickey Paulding ist es", schwärmte der frühere Ulmer Nationalspieler Per Günther. "Rickey ist für alle Spieler in der Liga ein großes, großes Vorbild", ergänzte Bayreuths Nationalspieler Bastian Doreth.
Paulding vereinte wie kaum ein zweiter Sportler sämtliche Eigenschaften eines Vorzeige-Profis. In einer von ständigen Wechseln geprägten Basketball-Welt blieb der dreifache Vater 15 Jahre an einem Standort. 117 Mitspieler hatte er seit 2007. Einige kamen zu seinem letzten Auftritt im Baskets-Trikot aus den USA, Norwegen oder Spanien nach "Pauldingburg".