
Olaf Scholz bei den Klimaaktivisten. Lösungen? Eher unerwünscht
Die Welt
Olaf Scholz will mit radikalen Klimaaktivisten ins Gespräch kommen, die im Hungerstreik waren. Eine echte Diskussion kommt nicht zustande. Stattdessen sieht sich der SPD-Kanzlerkandidat mit heftigen Angriffen konfrontiert: „Herr Scholz, Sie bringen uns in die Klimahölle.“
Man kann nun wirklich nicht sagen, dass Olaf Scholz harten Debatten ausweicht und sich davor drückt, dort hinzugehen, wo ihm der Gegenwind besonders stark ins Gesicht bläst. Am Freitagabend allerdings stellte sich der SPD-Kanzlerkandidat einer Diskussion, die vermutlich härter war als so ziemlich alles, was der mutmaßlich nächste Kanzler in den Koalitionsverhandlungen mitgemacht hat: Scholz diskutierte mit zwei jungen Umweltaktivisten darüber, was zu tun sei, um dem Klimawandel entgegenzutreten.
Und in diesem Satz stecken im Grunde schon zwei Fehler. Erstens war die Veranstaltung, anders als vom Umweltbündnis „Aufstand der letzten Generation“ angekündigt, keine Diskussion, sondern auf Aktivisten-Seite ein Doppel-Monolog, den Scholz bis zum Schluss erfolglos zu durchbrechen versuchte. Zweitens ging es den Aktivisten offensichtlich nicht um Lösungen – sondern ausschließlich darum, ein Horrorszenario zu entwerfen, das eintrete, „wenn wir nichts tun“. Scholz, der immer wieder versuchte, seinen Plan zu erklären, hatte keine Chance.