
Okavango-Delta: Weltnaturerbe in Gefahr
DW
Im südlichen Afrika pflegen fünf Staaten rund um das Okavango-Delta das größte grenzüberschreitende Naturschutzgebiet der Welt. Doch nun wird dort nach Öl und Gas gebohrt. Umweltorganisationen schlagen Alarm.
Fünf afrikanische Länder haben sich zusammengetan, um die Region um das UNESCO-Weltnaturerbe Okavango-Delta in Botswana zu schützen: Angola, Botsuana, Namibia, Sambiaund Simbabwe. Das transnationale Schutzgebiet Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area, kurz KAZA genannt, ist bekannt für seine Artenvielfalt und einzigartigen Landschaften.
Es beherbergt 500 Vogelarten und viele verschiedene Säugetierarten, darunter die "Big Five": Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und Leopard. Auch gefährdete Arten wie Wildhunde und Litschi-Wasserböcke sind hier noch zu finden.
Das Delta wird von mehreren großen Flüssen gespeist. Weil Grenzzäune vielerorts abgebaut wurden, können Wildtiere wieder wandern und auf ihren früheren Wegen dem Wasser folgen.
Vor allem die afrikanischen Elefanten haben so mehr Freiraum, Konflikte mit Menschen werden seltener. Denn neben Nationalparks gibt es im Schutzgebiet auch sogenannte "Conservancies", in denen Menschen leben. Sie sind in die Naturschutzmaßnahmen eingebunden und werden beim Aufbau eines Naturtourismus unterstützt. Über dieKreditanstalt für Wiederaufbau ist die deutsche Bundesregierung maßgeblich an der Förderung der KAZA beteiligt.
Doch nun ist das Naturschutzgebiet bedroht: Die kanadische Firma Recon Africa hat im namibischen Teil des Schutzgebietes mit Öl- und Gasbohrungen begonnen, weitere Ölförderungen in Botswana sollen folgen.