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"Ohne Fleischsteuer wird es nicht gehen"
n-tv
Die Menschen in Deutschland verzehren pro Kopf gut 57 Kilogramm Fleisch im Jahr. Das ist laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium der niedrigste Wert seit der erstmaligen Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989 und deutlich weniger, als US-Amerikaner und Australier essen, aber immer noch viel zu viel - sagt zum Beispiel die Umweltökonomin Franziska Funke. Sie hat gemeinsam mit mehreren Kolleginnen und Kollegen untersucht, wie der Konsum sinken könnte. Ihre Lösung? Eine Fleischsteuer. "Ohne wird es nicht gehen, wenn wir unsere Klimaziele erreichen" wollen, erzählt sie im "Klima-Labor" von ntv. Die Frage, dir ihr dabei am meisten Sorgen bereitet, ist, ob man dadurch soziale Härten verschärft. "Aber wenn man es richtig aufzieht, kann es auch eine Win-Win-Situation sein."
ntv: Sie verlangen eine der unbeliebtesten Maßnahmen überhaupt: eine Fleischsteuer. Warum?
Franziska Funke: Wenn man sich die aktuellen Preise anschaut, gibt es eine Ungleichbehandlung zwischen Lebensmitteln, die so gut wie gar keine Umweltschäden verursachen und Fleisch auf der anderen Seite. Wir Ökonomen sagen, dass die externen Effekte, die Umweltschäden, noch nicht eingepreist sind. Das kann man mit einer Fleischsteuer korrigieren. Sie wäre ein gutes und - neben anderen Maßnahmen - tatsächlich auch notwendiges Instrument, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen. Denn dafür müsste der Fleischkonsum in Ländern mit hohen Einkommen sinken.
Können Sie diese Ungleichbehandlung zwischen Fleisch und anderen Lebensmitteln bitte genauer erklären?