Oberster US-Waffen-Lobbyist Wayne LaPierre tritt zurück
n-tv
Der Waffenverband NRA ist politisch einflussreich, wird aber unter der Fahne einer gemeinnützigen US-Organisation geführt. Gegen die Auflagen von Verwendung von Geldern soll Wayne LaPierre über Jahre verstoßen haben. Er legt seinen Chefposten nieder - und bremst einen Prozess gegen ihn aus.
Der oberste Waffen-Lobbyist in den USA, Wayne LaPierre, legt zum Ende des Monats nach gut 30 Jahren an der Spitze des einflussreichen Verbands NRA sein Amt nieder. Die Entscheidung habe gesundheitliche Gründe, aber er werde die NRA in "ihrem Kampf zur Verteidigung der Freiheit" weiterhin leidenschaftlich unterstützen, erklärte der 74-Jährige. Der scheidende Vorsitzende der National Rifle Association (NRA) muss sich ab kommender Woche mit drei weiteren NRA-Verantwortlichen vor Gericht verantworten.
Im Bundesstaat New York hatte die dortige Generalstaatsanwältin Letitia James bereits 2020 Anklage gegen sie erhoben. LaPierre wird unter anderem vorgeworfen, Gelder für Luxusreisen veruntreut zu haben. Die NRA besitzt in den USA gemeinnützigen Status und unterliegt daher besonderen Auflagen für Verwendung der Spenden, Wohltätigkeit und Rechnungslegung. Sie gilt als sehr konservative Organisation mit sehr großem politischem Einfluss. LaPierre leitete die NRA seit 1991.
LaPierre spielte eine führende Rolle bei der Umgestaltung der Waffenkultur in Amerika, aber das letzte halbe Jahrzehnt seiner Amtszeit bei der NRA war von Skandalen und internen Umwälzungen geprägt. Dennoch wurde die Bewegung für Waffenrechte in den Jahren unter LaPierre zu einem Bollwerk der konservativen Politik. Ein vorübergehendes Verbot von Angriffswaffen wurde zu Beginn seiner Amtszeit in Kraft gesetzt; heute sind solche Maßnahmen für die Republikaner trotz einer Vielzahl von Massenschießereien kein Thema mehr.