
Oberster Datenschützer: "Erschreckende Zunahme" von Pannen
n-tv
Stuttgart (dpa/lsw) - Im Südwesten ist die Zahl der gemeldeten Datenpannen im vergangenen Jahr auf eine Rekordzahl gestiegen. 2021 gingen mehr als 3100 Meldungen über Pannen ein, sagte der oberste Landesdatenschützer, Stefan Brink, am Mittwoch in Stuttgart. Das sei im Vergleich zum Vorjahr eine "erschreckende Zunahme", erklärte Brink. Damals waren etwa 2300 Datenpannen erfasst worden. Grund für viele Meldungen sei etwa eine Schwachstelle in Microsofts E-Mail-Software Exchange gewesen, heißt es in dem Tätigkeitsbericht Datenschutz für 2021.
Die Zahl der Beschwerden über Datenschutzprobleme ging 2021 mit rund 4700 leicht zurück, sei aber laut Brink noch immer sehr hoch. Im Vorjahr waren 74 Beschwerden mehr gezählt worden. Auffällig sei, dass sich 2021 die Hälfte der Beschwerden gegen öffentliche Stellen und nicht Privatpersonen oder Unternehmen richtete. In der Pandemie sei das Vertrauen in öffentliche Einrichtungen auf die Probe gestellt worden, erklärte Brink. Bürgerinnen und Bürger seien etwa skeptisch, welche Daten das Gesundheitsamt von ihnen habe.
Einen deutlichen Rückgang verzeichnete Brink bei den verhängten Bußgeldern wegen Verstößen gegen den Datenschutz. 2021 wurden Strafen in Höhe von rund 320 000 Euro verhängt. Im Vorjahr war mit Bußgeldern in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro eine Rekordsumme erzielt worden. Brink erklärte auf Nachfrage, dass damals eine große Krankenkasse mehr als eine Million Euro habe zahlen müssen.