OB Palmer will an allen "Ohren" Photovoltaikanlagen
n-tv
Tübingen (dpa/lsw) - Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer plädiert dafür, an allen "Ohren" entlang der Bundesstraßen Baden-Württembergs Photovoltaikanlagen aufzustellen. Als "Ohren" bezeichnet man freie Flächen an Anschlussstellen von Bundesstraßen, die aus Gründen der Verkehrssicherheit eingerichtet wurden. Im Beisein vom Ministerpräsident Winfried Kretschmann (beide Grüne), den er mit den Worten "lieber Winfried, sehr geehrter Ministerpräsident" begrüßte, sagte Palmer, in Baden-Württemberg gebe es ein paar Hundert "Ohren", die man ausbauen könnte.
In Tübingen entsteht derzeit am "Lustnauer Ohr" die größte Photovoltaikanlage der Stadt. Mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt kann der Solarpark Lustnau im Jahr den Strombedarf von mehr als 500 durchschnittlichen Privathaushalten decken. Der Solarpark soll Mitte 2022 in Betrieb gehen. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 800.000 Euro.
Für den Solarpark waren nach Palmers Worten neun Jahre Planung und Genehmigung nötig und bisher neun Wochen Bauzeit. "Wenn wir mit der Energiewende erfolgreich sein wollen, dann müssen diese Planungs- und Genehmigungszeiten drastisch verkürzt werden", sagte Palmer. Es brauche eine Regelung, die in ein oder zwei Jahren Baurecht für alle Anschlussohren in Baden-Württemberg schafft. "Und da reden wir von mehreren Hundert Megawatt Kraftwerksleistung. Man kann auch sagen, fast ein Atomkraftwerk passt in die "Ohren" rein."
Kretschmann sagte, die Geschwindigkeit sei entscheidend dafür, ob die Energiewende gelinge. Standardisieren sei ein wichtiger Gedanke. Und wenn das so eine große Dimension habe, und es sich um so viel Gigawatt handle, wäre auch eine Regelung speziell für "Ohren" sinnvoll.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.