Nvidia schafft nach Abverkauf kräftige Erholung
n-tv
Nach Gewinnmitnahmen und einem Kursrutsch ist Nvidia für Einsteiger wieder interessant. Während die Techwerte insgesamt aufholen, schließt der Dow im Minus. Die Anleger halten vor der Veröffentlichung wichtiger Inflationsdaten am Freitag die Füße still.
Die US-Börsen haben am Abend uneinheitlich geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,8 Prozent tiefer bei 39.112 Punkten. Hier belasteten unter anderem Kursverluste von Walmart (-2,2%), Home Depot (-3,6%) und Dow (-2,7%). Der S&P-500 stieg indessen um 0,4 Prozent, während der Nasdaq-Composite sogar 1,3 Prozent zulegte. Dabei gab es insgesamt 1007 (Montag: 1.934) Kursgewinner und 1784 (864) -verlierer. Unverändert schlossen 92 (89) Titel. Insgesamt zeigten sich die Anleger eher vorsichtig, denn erst am Freitag wird der mit Spannung erwartete PCE-Preisindex veröffentlicht - das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank. Ökonomen prognostizieren im Konsens, dass sich der Preisauftrieb abgeschwächt hat. Damit könnte eine Zinssenkung im September wahrscheinlicher werden.
Fed-Gouverneurin Michelle Bowman ist indessen unter Umständen bereit, für eine Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank zu stimmen. "Ich bin nach wie vor bereit, das Zielband für den Leitzins auf einer künftigen Sitzung anzuheben, falls die Fortschritte bei der Inflation ins Stocken geraten oder sich sogar umkehren", sagte sie laut veröffentlichtem Redetext. Nach Ansicht von Gouverneurin Lisa Cook ist der Zeitplan für eine Zinssenkung der Federal Reserve unsicher und datenabhängig. "Mit einem signifikanten Fortschritt bei der Inflation und einem sich allmählich abkühlenden Arbeitsmarkt wird es an einem bestimmten Punkt angemessen sein, das Niveau der geldpolitischen Restriktionen zu reduzieren, um eine gesunde Balance in der Wirtschaft beizubehalten", sagte Cook. Einen konkreten Pfad nannte sie nicht.
Konjunkturseitig wurde der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Er erholte sich im Mai auf einen Stand von +0,18 von -0,26 im Vormonat. Indessen hat sich wie erwartet die Stimmung unter den US-Verbrauchern im Juni abgeschwächt. Der Index des Verbrauchervertrauens fiel auf 100,4. Ökonomen hatten einen Stand von 100,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 101,3 von zunächst 102,0 nach unten revidiert.
Einem Medienbericht zufolge liebäugelt Bosch mit der Übernahme eines US-Hausgeräteherstellers. Whirpool ist vor allem für seine "KitchenAid"-Maschinen bekannt. Beide Unternehmen halten sich auf Anfrage bedeckt. Der Kauf würde allerdings zu Äußerungen von Bosch-Chef Hartung passen, die er jüngst tätigte.
Angesichts der höheren Schienenmaut will die Bahn einem Bericht zufolge im nächsten Jahr einige Verbindungen streichen, weil sie unrentabel seien. Der Staatskonzern weist dies als falsch zurück. Allerdings könnten die höheren Trassenpreise Auswirkungen auf die Preise und irgendwann auch auf das Angebot haben.
Der Dax-Konzern Covestro strafft sich. In den nächsten Jahren sollen mehr als eine Milliarde Euro gespart werden. Die deutsche Belegschaft ist von Kündigungen ausgenommen und auch die Zentrale bleibt in Leverkusen. Die Schritte dürften auch dazu dienen, die die Attraktivität des Konzerns bei den Übernahmeverhandlungen zu erhöhen - und die Belegschaft zu beruhigen.
Die deutsche Wirtschaft hat ein großes Problem: Die Bevölkerung wird überproportional alt und zunehmend unproduktiv. "Das ist einzigartig in der Fortschrittsgeschichte der letzten 200 Jahre", sagt Sebastian Dettmers. Der Chef der Jobplattform Stepstone Group mahnt im ntv-Podcast "Startup - Jetzt ganz ehrlich": "Wir müssen die Produktivität ankurbeln. Wenn das nicht funktioniert, müssen wir wieder mehr arbeiten." Die Politik ist ihm zufolge dabei bisher keine Hilfe: "Ich höre selten Politiker darüber sprechen, wie man Produktivität ankurbeln kann. Ganz im Gegenteil. Ich beobachte viele Maßnahmen, um sie aktiv niedrig zu halten."