
Nur noch menschliche Ressourcen: Russland gehen die Waffen für den Ukraine-Krieg aus
Frankfurter Rundschau
Putin gehen die Waffen aus. Ein ukrainischer Geheimdienstler spricht von fehlenden Ressourcen Russlands – und wie Soldaten als einzige Ressource dienen.
Moskau – Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hält inzwischen über anderthalb Jahre an. Und noch ist kein Ende in Sicht – trotz fehlender Waffen. Denn Russland verfüge über keine Ressourcen, um den Ukraine-Krieg langfristig fortzuführen, teilte der Direktor des Militärnachrichtendienstes Kyrylo Budanow Ukriform mit. Das russische Militär habe lediglich genug menschliche Ressourcen – sprich Soldaten.
Der russische Präsident Waldimir Putin „verfügt über keine Ressourcen. Abgesehen von den Humanressourcen verfügt er über keine Ressourcen mehr: Es gibt keine Wirtschaft, es gibt auch keine Ressourcen für die Militärindustrie, und die militärischen Reserven sind bereits erschöpft“, gibt der Geheimdienst-Chef in einem Interview mit RFE/RL seine Einschätzung zur aktuellen Lage im Ukraine-Krieg ab.
Es gäbe eine Humanressource, die Russland in ausreichender Menge zur Verfügung stehe. „Diejenigen, die sagen, dass sie viele Gefallene haben, glauben nicht, dass sie viel menschliches Material haben“, sagte er weiter. Soldaten seien jedoch das Einzige, woran es Russland nicht fehle.
In den letzten Jahren war Russland an der Spitze des Waffen- und Munitionsexports – zuzüglich der illegalen Exporte, betonte der Geheimdienstler. Deswegen sei es so verwunderlich, dass die russischen Ressourcen im Ukraine-Krieg bereits erschöpft seien.
Budanow führt das auf russische Probleme im militärisch-industriellen Sektor zurück, da sich Russland vermehrt auf Waffenimporte konzentriert habe, ohne die eigene Industrie zu stärken, die nicht auf so einen langen Krieg vorbereitet gewesen sei. Russland habe deshalb, versucht Munition und Waffen aus Nordkorea, dem Iran, Kuba und Afrika zu kaufen.