Nur die SPD hat Grund zur Freude nach Saarland-Wahl
n-tv
Fraktions- und Parteispitzen aus dem Saarland haben die Wahlergebnisse vom Sonntag analysiert. Nur noch drei Parteien werden im neuen Landtag vertreten sein - auch wenn eine vierte noch hofft.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Am Tag nach der Wahl ist der Frust vor allem bei der CDU, aber auch den kleinen Parteien im Saarland groß. Vor der Landespressekonferenz zogen die Spitzenvertreter am Montag eine erste Bilanz. Ein Überblick:
CDU: "Eine Nacht darüber zu schlafen, macht das Ergebnis für die Union nicht besser. Es ist eine historische Niederlage, die schmerzhaft ist." So kommentierte CDU-Fraktionschef Alexander Funk den Absturz von 40,7 auf 28,5 Prozent. Es seien "strategische, organisatorische und handwerkliche Fehler" im Wahlkampf gemacht worden. Details wollte er nicht nennen. Ein "öffentliches Scherbengericht" sei nicht seine Art. Nachdem der Ministerpräsident und Parteivorsitzende Tobias Hans persönliche Konsequenzen angekündigt habe, sei es nun vor allem wichtig, die Parteibasis einzubeziehen und für Stabilität zu sorgen.
SPD: "Es ist ein Ergebnis, mit dem wir klar den Auftrag haben, die nächste Regierung allein zu führen und dieses Land in den nächsten fünf Jahren weiterzubringen." Dieses Fazit zog SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon mit Blick auf die 43,5 Prozent (2017: 29,6 Prozent) und die absolute Mehrheit im Landtag. Es sei ein großartiges und überwältigendes Ergebnis, das jedoch auch mit der nötigen Demut und auch dem Respekt vor der Aufgabe verbunden sei. Dass die SPD so deutlich gewonnen habe, liege auch daran, dass es der Sozialdemokratie gelungen sei, die Regierung schon in der großen Koalition mit der CDU anzuführen und anzutreiben.