Nottötungen bei Wölfen in Sachsen-Anhalt selten
n-tv
Im Landkreis Stendal wurde vor kurzem ein verletzter Wolf notgetötet. Solche Tötungen sind in Sachsen-Anhalt bisher recht selten und laufen nicht immer nach dem gleichen Prozedere.
Halle (dpa/sa) - Die Nottötung eines Wolfes im Landkreis Stendal vor rund anderthalb Wochen ist erst die vierte Wolfsnottötung seit 2009 gewesen. Das teilte das Landesamt für Umweltschutz auf Anfrage mit. Das verletzte Tier sei von einem Anwohner gesichtet worden, dieser informierte das Wolfskompetenzzentrum (WZI).
Anschließend suchten laut Landesamt für Umweltschutz zwei WZI-Mitarbeiter zusammen mit einem Jäger und einem Tierarzt nach dem Wolf. Nachdem sie ihn gefunden hatten, narkotisierten sie das abgemagerte Tier. Bei der darauffolgenden Untersuchung stellte der Tierarzt einen offenen Bruch bei dem Tier fest. Entsprechend der sogenannten Leitlinie Wolf wurde einer Nottötung zugestimmt, welche der Tierarzt an Ort und Stelle vornahm.
Nicht immer laufen die Nottötungen so ab. Im Mai 2019 wurde ein Wolf bei einem Verkehrsunfall in der Altmark so schwer verletzt, dass er nach Absprache mit Sachverständigen von einem Jäger per Schuss getötet wurde. Bei einem weiteren Unfall bei Wolmirstedt erlitt ein Wolf im April 2021 eine Querschnittslähmung, woraufhin ein anwesender Polizist nach Rücksprache das Tier mit seiner Dienstwaffe tötete. Bei Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) war Anfang 2022 ein von Krankheiten gezeichneter Wolf im Delirium von einem Veterinärmediziner getötet worden.