Notfallmaßnahmen müssen BVB sofort retten
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Nach einem in der Fußball-Bundesliga bisher arg enttäuschenden Saisonverlauf steht Borussia Dortmund bei Aufsteiger Darmstadt 98 gleich zum Restart mächtig unter Druck. Bei der Mission Aufholjagd sollen drei Rückkehrer helfen. Viel Zeit zur Eingewöhnung gibt es nicht.
Sebastian Kehl wirkte entspannt wie lange nicht. Der Stolz des Dortmunder Sportdirektors über die späten Transfercoups mit Angreifer Jadon Sancho und Außenverteidiger Ian Maatsen sowie die Verpflichtung von zwei prominenten Co-Trainern war unverkennbar. Die in der Winterpause umgesetzten Notfallmaßnahmen schüren beim 43-Jährigen die Hoffnung auf bessere Zeiten. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", sagte Kehl vor dem Restart der Fußball-Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr bei Sky und im Liveticker bei ntv.de) beim Schlusslicht SV Darmstadt.
Nach bisher enttäuschendem Saisonverlauf mit zuletzt vier Bundesligaspielen ohne Sieg und dem Absturz auf Rang fünf stand der ehemalige BVB-Profi in der Winterpause unter besonderem Handlungsdruck. Die Rückkehr von Nuri Şahin und Sven Bender als Assistenten von Chefcoach Edin Terzić sorgte für positive Resonanz. Spät, aber immerhin noch vor dem Jahresauftakt trafen Sancho aus Manchester und Maatsen aus London ein. Nicht zuletzt deshalb schlug Kehl in einem Talk der "Ruhr Nachrichten" und von Radio 91.2 forsche Töne an: "Es wäre fahrlässig, den BVB abzuschreiben. Die Qualität der Mannschaft ist höher als das, was wir bisher abgeliefert haben. Der Januar kann unser Monat werden." Ob es aber wirklich gelingt, noch einmal ins Titelrennen einzugreifen, erscheint aber mehr als fraglich. Denn die Borussen haben bereits 15 Zähler Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen.
Bei auch bereits sechs Punkten Rückstand auf Rang vier, dem Qualifikationsrang für die Champions League, ist ein erfolgreicher Start in das neue Jahr Pflicht. Siege über Darmstadt, Köln und Bochum sollen der Beginn einer erfolgreichen Aufholjagd sein, wie sie auch im vergangenen Jahr gelang, als der BVB als Sechster in den zweiten Saisonabschnitt startete und am Ende fast Meister wurde. Nationalspieler Julian Brandt verwies im "Kicker" auf die bedenkliche Ausgangslage: "Wir haben jetzt Zeitnot. Das Beste ist, wenn es sofort um Punkte geht, jeder weiß, dass es direkt umgesetzt werden muss und wir nicht sechs Wochen Zeit haben, damit irgendwann mal eine Flanke oder ein Tor oder ein Pass gelingt."
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