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Norweger nach fast 21-jähriger Haft von allen Vorwürfen entlastet
Die Welt
Im Mai 2000 wurden die Leichen eines achtjährigen und eines zehnjährigen Mädchens im Freizeitgebiet Baneheia gefunden. Viggo Kristiansen wurde aufgrund der Aussage seines Mitangeklagten für schuldig befunden. Bei der Wiederaufnahme des Verfahrens kamen jedoch Zweifel an den Angaben auf.
Die Medien sprechen von einem der schwersten, wenn nicht gar dem schwersten Justizirrtum in der jüngeren Geschichte des Landes: Norwegens Staatsanwaltschaft hat am Freitag alle Vorwürfe gegen einen Mann fallengelassen, der fast 21 Jahre wegen Vergewaltigung und Ermordung zweier kleiner Mädchen in Haft saß. Generalstaatsanwalt Jörn Sigurd Maurud entschuldigte sich ausdrücklich bei dem inzwischen 43-jährigen Viggo Kristiansen für die „begangene Ungerechtigkeit“.
Der Fall hatte Norwegen zutiefst schockiert: Im Mai 2000 wurden die Leichen der achtjährigen Stine Sofie Sörströnen und der zehnjährigen Lena Slögedal Paulsen gefunden, sie waren nach der Rückkehr von einem Badesee im Freizeitgebiet Baneheia nahe Kristiansand vergewaltigt und getötet worden. Zwei Männer wurden festgenommen: Jan Helge Andersen und Viggo Kristiansen.