Norwegen droht bei Russland-Gnade mit Boykott
n-tv
Eine Weltcup-Saison ohne norwegische Langläuferinnen und Langläufer? Das wäre sportlich ein Desaster, denn die Atheltinnen und Athleten des Landes dominieren seit Jahren. Doch das Szenario eines Boykotts ist realisitisch. Weil das russische Team nach der Supsendierung zurückkehren könnte.
Mächtige Drohung aus Norwegen: Die Wintersportnation könnte im Fall einer Aufhebung der Suspendierung von Russland und Belarus den Langlauf-Weltcup im kommenden Winter boykottieren. "Es wäre schwierig, uns im sportlichen Wettkampf mit den Russen zu messen, so lange sie Krieg gegen die Ukraine führen", sagte Torbjörn Skogstad, Vorsitzender des norwegischen Langlauf-Komitees, gegenüber Medienvertretern.
Ein Ausschluss von russischen Athleten sei "jetzt sogar noch naheliegender als im Februar", sagte Skogstad und verwies auf die Teilmobilisierung der Reservisten durch Präsident Wladimir Putin. Sollte es zu einer Teilnahme Russlands am Weltcup kommen, "müssten wir eine Entscheidung treffen", sagte Skogstad. "Wir müssten die Situation diskutieren und bewerten, sobald sie eintrifft. Es wären viele Konsequenzen damit verbunden. Wir haben die Verantwortung, das Richtige zu tun. Wir müssen die Werte vertreten, für die wir stehen.
Eine Teilnahme der Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus unter neutraler Flagge, wie etwa im Tennis oder im Radsport, lehnt Skogstad ab. "Das würde nur den äußeren Schein wahren und hätte wenig Nutzen", so Skogstad. Norwegens Langlauf-Chef ging auch auf Konfrontationskurs zum Internationalen Ski-Verband FIS. Dass FIS-Generalsekretär Michel Vion zuletzt die Tür für eine Rückkehr Russlands in den Weltcup geöffnet habe, sei "bestenfalls eine unglückliche Aussage" gewesen, kritisierte Skogstad.
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