Nordkorea startet Rakete - früher als erwartet
n-tv
Nachdem zwei Versuche aus technischen Gründen scheiterten, schießt Pjöngjang nun eine Rakete in die Umlaufbahn. Sie soll nach Angaben Japans der Träger für einen militärischen Aufklärungssatelliten sein. Die Technologie sei auch für Langstreckenraketen mit Atomsprengköpfen einsetzbar.
Nordkorea hat eine Rakete gestartet, die nach eigenen Angaben einen militärischen Aufklärungssatelliten ins All bringen soll. Das teilte das südkoreanische Militär mit, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Demnach erfolgte der Start einen Tag früher als erwartet. Nordkorea hatte Japan kurz davor mitgeteilt, dass es einen Satellitenstart zwischen Mittwoch und dem 1. Dezember plane. Japans Regierung hatte am Dienstag noch angekündigt, sich mit Partnerstaaten abstimmen zu wollen, um Nordkorea dazu zu drängen, den Start nicht durchzuführen.
Die US-Regierung verurteilte den Raketenstart "aufs Schärfste". "Bei diesem Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen", teilte das Weiße Haus mit. Nordkorea müsse seine "provokativen Handlungen" sofort einstellen.
Nordkorea war in diesem Jahr schon zweimal mit dem Versuch gescheitert, einen militärischen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Südkoreanische Experten hatten nach dem ersten Startversuch Trümmerteile geborgen und untersucht. Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich laut der Experten kaum. Das abgeschottete Nordkorea behauptet, es benötige einen Spionagesatelliten, um einer angeblichen militärischen Bedrohung durch die USA zu begegnen.