Nordkorea provoziert wieder mit Raketenabschuss
DW
Einen Tag nach dem Start gemeinsamer Militärübungen von Südkorea und den USA hat Nordkorea demonstrativ zwei Marschflugkörper abgefeuert. Sie seien von der Stadt Onchon gestartet worden, so das südkoreanische Militär.
Angaben zur Reichweite oder Flughöhe der Geschosse gibt es bislang nicht. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap ist es der erste Marschflugkörper-Test Nordkoreas seit Januar. Dass das Regime in Pjöngjang gerade jetzt die Marschflugkörper abschoss, ist kein Zufall. Zur Vorbereitung eines größeren Manövers, das vom 22. August bis 1. September stattfinden soll, hatten Südkorea und sein Verbündeter USA am Dienstag Übungen gestartet.
Marschflugkörper fallen nicht unter die UN-Sanktionen gegen das international isolierte kommunistische Land. Nordkorea hat in jüngster Vergangenheit aber auch seine Raketentests forciert und verstößt mit diesen gegen UN-Resolutionen.
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol Yoon hat eine härtere Gangart gegenüber der kommunistischen Führung in Pjöngjang angekündigt. Gleichzeitig erklärte Yoon, er sei bereit, dem Nachbarland finanziell unter die Arme zu greifen, wenn es die Entwicklung von Atomwaffen beende und mit der Denuklearisierung beginne.
Gespräche zwischen Nord- und Südkorea sollten mehr als nur politische Show sein und dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien zum Ziel haben, sagte Yoon bei einer Pressekonferenz anlässlich seiner ersten 100 Tage im Amt.
haz/sti (rtr, dpa, afp)