Nordkorea: Kims atomares Säbelrasseln
DW
Trotz UN-Verbot hat Nordkorea in diesem Jahr bereits mehr Raketentests vorgenommen als jemals zuvor. Erklärtes Ziel von Machthaber Kim Jong Un: Das Land soll zur "stärksten Atommacht der Welt" werden.
"Stark", "stärker", "am stärksten" - das sind offenbar die Lieblingsvokabeln von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Sein Land habe "die stärkste strategische Waffe der Welt" behauptete er auf einer feierlichen Zeremonie am Samstag, wie jetzt die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldet. Anlass der Zusammenkunft waren die jüngsten Raketentests des ostasiatischen Landes. Kim verkündete demnach, er wolle sein Land zur stärksten Atommacht der Welt aufbauen.
Die KCNA zitiert Kim mit den Worten, nordkoreanische Wissenschaftler hätten einen "wunderbaren Sprung in der Entwicklung der Technologie zur Anbringung von Nuklearsprengköpfen auf ballistischen Raketen" gemacht. Dem Bericht zufolge zeichnete Kim bei der Zeremonie mehr als 100 Beamte und Wissenschaftler für ihre Arbeit an der Interkontinentalrakete "Hwasong-17" aus.
Nordkorea hatte in der vergangenen Woche in einem der bisher schlagkräftigsten Raketentests des Landes eine Interkontinentalrakete abgefeuert, die nach japanischen Angaben westlich der Insel Hokkaido im Meer niederging. Bei der Rakete handelte es sich offenbar um Nordkoreas jüngste Interkontinentalrakete mit einer potenziellen Reichweite, die das US-Festland treffen könnte. Mit der neuartigen "Hwasong-17", die mit Mehrfachsprengköpfen bestückt werden könne, verfüge Nordkorea nun über die mächtigste strategische Waffe, heißt es aus Pjöngjang.
Der Aufstieg zur Atommacht sei "das größte und wichtigste revolutionäre Ziel", wurde Kim nun von der KCNA zitiert. Die führenden Beamten und Wissenschaftler hätten der Welt das "Ziel Pjöngjangs, die stärkste Armee der Welt aufzubauen", vor Augen geführt, fügte er hinzu.
Bei dem Fototermin am Samstag rief Kim laut einem weiteren KCNA-Bericht zu einer "grenzenlosen Verstärkung der Verteidigungskapazitäten" auf und forderte die Wissenschaftler und Arbeiter auf, "die nukleare Abschreckung des Landes in außergewöhnlich schnellem Tempo auszubauen und zu verstärken".