Nordkorea feuert Langstreckenrakete ab
DW
"Absolut unverzeihlich" nennt die japanische Regierung den jüngsten nordkoreanischen Waffentest, der erneut gegen UN-Resolutionen verstößt. Auch die USA sind alarmiert.
Nordkorea hat nach Angaben aus Japan und Südkorea erstmals in diesem Jahr eine Interkontinentalrakete aufs Japanische Meer abgefeuert. Ein Regierungssprecher in Tokio erklärte, Pjöngjang habe vermutlich von einer Plattform eine ballistische Interkontinentalrakete in Richtung Osten abgeschossen. Sie sei rund 900 Kilometer weit auf einer Höhe von 5700 Metern geflogen und westlich der Insel Hokkaido ins Wasser gestürzt. Die Flugdauer habe 66 Minuten betragen.
"Diese Aktionen durch Nordkorea bedrohen den Frieden und die Stabilität Japans, sie sind absolut unverzeihlich", sagte der Sprecher. Die Regierung habe auf diplomatischen Kanälen gegen den Test protestiert und wolle sich im UN-Sicherheitsrat sowie beim Treffen der G7-Außenminister "eng mit der internationalen Gemeinschaft einschließlich der USA und Südkoreas abstimmen", fügte er hinzu.
Nach Angaben des japanischen Verteidigungsministers Kazuya Hamada hatte der Flugkörper eine Reichweite von rund 14.000 Kilometern und hätte damit theoretisch auch das Festland der USA erreichen können. Im November hatte Nordkorea bereits eine Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-17 mit ähnlicher Flugzeit abgefeuert, die ebenfalls westlich der Insel Hokkaido im Meer niederging
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite. Diese können je nach Bauart mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen ausgerüstet werden. Nordkorea unterliegt wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen.
Die Vereinigten Staaten verurteilten den Raketenabschuss scharf. Obwohl er keine unmittelbare Bedrohung für die USA oder deren Verbündete dargestellt habe, erhöhe er unnötig die Spannungen in der Region, sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung. Washington werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um die eigene Sicherheit und die seiner Alliierten zu gewährleisten.