
Nordkorea feuert erneut ballistische Rakete ab - Japan und Südkorea alarmiert
Frankfurter Rundschau
Zu Beginn der UN-Sicherheitsratssitzung für Denuklearisierung feuert Nordkorea erneut ballistische Raketen ins Ostchinesische Meer ab.
Seoul – Das Regime in Nordkorea treibt seine Tests von ballistischen Raketen weiter unbeirrt voran. Am Dienstagmorgen (11.01.2022) teilte der südkoreanische Generalstabschef mit, dass die Streitkräfte eine „mutmaßliche ballistische Rakete“ entdeckt hätten, die von Nordkorea aus in das Meer östlich der koreanischen Halbinsel gefeuert worden sei. Der neueste Raketentest erfolgte gerade an dem Tag, an dem die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats über den jüngsten Raketentests Nordkoreas vergangene Woche diskutieren wollten.
Die japanische Küstenwache meldete am Dienstag ebenfalls, dass Nordkorea ein „ballistisches raketenähnliches Objekt“ abgefeuert habe.
Im Vorfeld hatten sich Japan sowie fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrats, namentlich die USA, Frankreich, Großbritannien, Irland und Albanien, Nordkorea aufgefordert, „von weiteren destabilisierenden Handlungen Abstand zu nehmen“. Angesichts eines Atomwaffenprogramms riefen sie Pjöngjang auf, „einen sinnvollen Dialog im Hinblick auf unser gemeinsames Ziel der vollständigen Denuklearisierung aufzunehmen“.
Das Regime von Diktator Kim Jong-un in Pjöngjang könnte den jüngsten Raketenstart Analysten zufolge zeitlich auf das Treffen des UN-Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen abgestimmt haben. „Der Start hat politische und militärische Motive“, sagte Shin Beom-chul, ein Forscher am Korea Research Institute for National Strategy, der Nachrichtenagentur AFP. „Nordkorea testet weiter, um sein Atomwaffenarsenal zu diversifizieren, aber es hat den Start auf den Tag der Sitzung des UN-Sicherheitsrates gelegt, um seine politische Wirkung zu maximieren“, fügte er hinzu.
Den letzten erfolgreichen Test einer sogenannten Hyperschall-Rakete vermeldete Nordkorea erst in der ersten Januarwoche. Es war bereits der zweite Test einer dieser Waffen. Im Gegensatz zu konventionellen ballistischen Raketen können Raketen dieser Art mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und sind im Flug manövrierfähig. Für die herkömmliche Luft- und Raketenabwehr sind sie so nur schwer auszumachen und abzufangen.