Nordhausen gedenkt Zerstörung vor 77 Jahren
n-tv
Nordhausen (dpa/th) - Kommunalpolitiker und Bürger von Nordhausen haben am Sonntag an die Zerstörung der Nordthüringer Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht. Sie trafen sich zusammen mit Oberbürgermeister Kai Buchmann (parteilos) vor der Stele, die an die Zerstörung und ihre Opfer vor 77 Jahren erinnert, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Erstmals seit April 2019 hätten Vertreter der Stadt nach der Corona-Pandemie wieder gemeinsam an diesem Ort gedenken können.
Buchmann habe dabei den Bogen von der Zerstörung Nordhausens zum Krieg in der Ukraine geschlagen. In die Betroffenheit um die eignen Opfer im April 1945 und der sinnlosen Zerstörung von Nordhausen mische sich die Beklemmung und Angst bei den Nachrichten aus ukrainischen Städten wie Charkiw, Mariupol oder Kiew, sagte das Stadtoberhaupt. Bei dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine würden wieder zivile Einrichtungen und Kulturgüter zerstört und der gegenseitige Hass unter Nachbarvölkern geschürt.
Vor 77 Jahren war Nordhausen Ziel von zwei schweren Luftangriffen am 3. und 4. April 1945 durch die britische Armee. Sie kosteten tausenden Menschen das Leben, unter ihnen viele Häftlinge des NS-Konzentrationslagers Mittelbau-Dora. Dort hatten die Nazis aus Europa verschleppte Menschen zu Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie gezwungen. Eine Woche später wurde die Stadt von Einheiten der US-Armee eingenommen.