
Nordderby verlangt Schiri Siebert alles ab
n-tv
Im hitzigen Nordduell der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen bekommt Schiedsrichter Daniel Siebert viel zu tun. Vor allem eine Situation ist regeltechnisch komplex, doch er löst sie im Verbund mit seinem VAR korrekt.
Die Partie im deutschen Profifußball, die am Wochenende die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog, die größte Brisanz barg und mit besonderem Interesse verfolgt wurde, war ausnahmsweise keine Begegnung im Oberhaus, sondern vielmehr das Nordduell in der 2. Liga zwischen den beiden Aufstiegskandidaten Hamburger SV und Werder Bremen (2:3). Aus diesem Grund betraute die sportliche Leitung der Unparteiischen einen der besten Schiedsrichter des Landes, nämlich Daniel Siebert, mit der Leitung dieses Spiels. Der 37-jährige Berliner bekam eine Menge zu tun und hatte bereits nach sieben Minuten auch die regeltechnisch anspruchsvollste und komplexeste Situation des Spieltags zu bewerten.
Rund 18 Meter vor dem Hamburger Tor schoss der Bremer Ömer Toprak auf das Gehäuse der Gäste. Etwa drei Meter vor ihm, im eigenen Strafraum, befand sich der Hamburger Jonas Meffert, der den auf ihn zufliegenden Ball zur Seite ablenkte. Die Kugel kam in hohem Bogen zum Bremer Leonardo Bittencourt, der sie ins Tor köpfte. Allerdings befand er sich deutlich im Abseits, was Schiedsrichter-Assistent Richard Hempel auch sofort mit der Fahne signalisierte. Ein vermeintlich klarer Fall - doch in Köln hatte Video-Assistent Pascal Müller etwas bemerkt, das den Unparteiischen auf dem Feld verborgen geblieben war, nämlich ein Handspiel von Meffert.
Dieser hatte den Arm "vom Körper abgespreizt", wie Referee Siebert nach dem Spiel gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk sagte. "Er blockt damit die Flanke, und nach aktueller Auslegung ist das ein strafbares Handspiel", erklärte der Schiedsrichter weiter. Deshalb empfahl ihm VAR Müller ein On-Field-Review, danach entschied Siebert auf Strafstoß für den SV Werder, den Marvin Ducksch zum 0:1 verwandelte. Doch hätte der Unparteiische statt des Elfmeters nicht einfach das Tor geben können, das Bittencourt erzielt hatte? Zwar hatte er sich bei Topraks Torschuss im Abseits befunden, aber es wäre ja denkbar, dass Mefferts ahndungswürdiges Handspiel die Sachlage geändert hat.

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