Nord Stream 2 entlässt alle Angestellten
Frankfurter Rundschau
In einer Sondersitzung des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern soll die rot-rote Regierung der Opposition Rede und Antwort stehen. Zuvor gab es viel Kritik.
Update vom Dienstag, 01.03.2022, 10.30 Uhr: Wenige Minuten bevor die Landtagssitzung in Schwerin, unter anderem zu Nord Stream 2, beginnen soll, wird bekannt, dass das Unternehmen offenbar alle Angestellten entlassen hat. Das erklärte der Schweizer Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Der Betreiber der russischen Pipeline sitzt aus Steuergründen im Schweizer Kanton Zug.
Von den Entlassungen sind offenbar 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Parmelin äußerte sich dazu gegenüber dem Westschweizer Fernsehen. Die Entlassungswelle steht wohl im Zusammenhang mit zahlreichen Sanktionen gegen Russland, von denen auch Nord Stream 2 betroffen ist.
Erstmeldung: Schwerin – Vor dem Hintergrund des anhaltenden russischen Angriffs auf die Ukraine* kommt der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns am Dienstag (01.03.2022) um 10.30 Uhr zu einer Sondersitzung zusammen. Den Antrag dazu hatten die Oppositionsfraktionen von CDU*, FDP* und Grünen* gemeinsam gestellt. Themen der Debatte werden die aus Sicht der Opposition zu russlandfreundliche Politik der SPD-geführten* Landesregierung sowie die umstrittene landeseigene Klima- und Umweltstiftung Mecklenburg-Vorpommerns sein.
Die Initiatoren fordern eine klare Haltung der rot-roten Landesregierung, die lange Zeit auf Dialog mit Russland* gesetzt und sich aller Kritik zum Trotz auch für Fertigstellung und Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2* starkgemacht hatte.
Am Montag (28.02.2022) war Manuela Schwesig (SPD) via Twitter demonstrativ auf Distanz zu Russland gegangen und hatte angekündigt, alle Kontakte zu dem Land angesichts des Ukraine-Konflikts* bis auf Weiteres einstellen zu wollen. Außerdem ging sie auf eine Forderung der Opposition ein und sprach sich für die Auflösung der umstrittenen Klimaschutz-Stiftung des Landes* aus. Diese wird maßgeblich vom russischen Staatskonzern Gazprom über dessen Tochterunternehmen Nord Stream 2 finanziert. Auch über die Zukunft der Stiftung und den Einsatz der von Nord Stream bislang gezahlten 20 Millionen Euro soll im Landtag beraten werden.