Noch Ruhezeit für Beelitzer Spargel
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Bei den milden Temperaturen ist Ruhe in den Erdwällen auf den Spargelfeldern. Die Pflanzen können Kraft sammeln. Ende März soll in diesem Jahr die Saison für das beliebte Gemüse starten - wenn das Wetter so bleibt.
Beelitz (dpa/bb) - Freunde des Beelitzer Spargel müssen dieses Jahr vermutlich nicht allzu lange auf das Gemüse warten. "Aufgrund der derzeit milden Witterung sieht es nach einer frühen Spargelernte aus", sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Er rechne mit einem Erntebeginn Ende März, die Saison werde in den ersten beiden Aprilwochen dann zu Ostern richtig starten. Die Preise bewegen sich nach seinen Angaben vermutlich etwa auf den Niveau des Vorjahres, also zwischen acht und zwölf Euro. Der erste Spargel sei immer am teuersten. Je länger die Saison laufe, desto preiswerter werde das Kilogramm.
Es bestehe nun die Hoffnung, dass nach zwei Ausnahmejahren wegen der Corona-Pandemie diese Saison halbwegs normal laufen werde, sagte Jakobs. Die seit Jahresanfang gestiegenen Mindestlöhne für Saisonarbeiter - von 9,60 auf 9,82 Euro pro Arbeitsstunde - werden sich den Angaben nach noch nicht in höheren Preisen für den Endverbraucher niederschlagen. "Anders dann im nächsten Jahr, wenn der Mindestlohn auf 12 Euro steigt", sagte Jakobs. Derzeit machten die Personalausgaben 50 bis 60 Prozent der Kosten aus. Wenn diese steigen, müsse das theoretisch auf die Preise umgelegt werden. Es sei abzuwarten, ob der Handel und die Kunden am Ende Verständnis für Erhöhungen zeigen und sie akzeptieren, sagte Jakobs. "Die Beelitzer Spargelbauern blicken da vorsichtig in die Zukunft."
Keine Sorgen müsse man sich in diesem Jahr um Saisonarbeitskräfte aus Polen und Rumänien machen, so Jakobs weiter. Für seinen Betrieb habe er die Spargelstecher im Oktober angeschrieben. Nach dem Hinweis, dass sie geimpft anreisen sollen, habe es keinen Widerspruch gegeben. In der Beelitzer Region werden etwa 2500 bis 3000 ausländische Saisonarbeitskräfte erwartet. Etwa 400 bis 500 Euro koste der Mehraufwand wegen der Einhaltung der Hygienebedingungen für jede Arbeitskraft. Dabei werden kostenlose Corona-Tests bereitgestellt und die Bedingungen bei der Unterbringung so angepasst, dass zur Verringerung der Ansteckungsgefahr ausreichender Abstand besteht.